Sexueller Missbrauch: Betroffene kritisieren Untätigkeit der Politik und machen Druck

Von Britta Schultejans

München - Betroffenen von sexuellem Missbrauch geht das politische Engagement Bayerns gegen solche Fälle nicht weit genug. Sie fordern eine bayernweite Aufarbeitungskommission.

Betroffene von sexuellem Missbrauch und Experten verlangen eine bayernweite Aufarbeitungskommission. Eine Petition soll an den Bayerischen Landtag übergeben werden. (Archiv)
Betroffene von sexuellem Missbrauch und Experten verlangen eine bayernweite Aufarbeitungskommission. Eine Petition soll an den Bayerischen Landtag übergeben werden. (Archiv)  © Peter Kneffel/dpa

Mittwochmittag (13 Uhr) ist die Übergabe einer entsprechenden Petition an den Bayerischen Landtag geplant, in der die Initiatoren einen unabhängigen Landesbeauftragten für Bayern fordern - ähnlich dem Amt der "Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs" (UBSKM) auf Bundesebene.

Außerdem sprechen sie sich in der Petition für eine bayernweite Aufarbeitungskommission aus sowie einen entsprechenden Betroffenenbeirat.

Das Ziel ist die "Bekämpfung sexualisierter, körperlicher, psychischer, spiritueller und behördlicher Gewalt, in allen Institutionen, nicht nur in den Kirchen, in denen sich die Verbrechen ereignet haben".

Schlag gegen Kinderpornografie: Ermittlungen gegen mehr als 100 Personen in Hessen
Sexueller Missbrauch Schlag gegen Kinderpornografie: Ermittlungen gegen mehr als 100 Personen in Hessen

Inzwischen haben zahlreiche Bistümer der katholischen Kirche in Deutschland, die evangelische Kirche und auch andere Institutionen Gutachten zu Missbrauchsfällen in Auftrag gegeben, Betroffenenbeiräte oder Kommissionen eingesetzt.

Dass die Aufarbeitung vielfach den Organisationen überlassen wird, in denen der Missbrauch geschehen ist, kritisieren Betroffene aber seit Jahren und fordern ein stärkeres Engagement der Politik.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

Mehr zum Thema Sexueller Missbrauch: