Rabbi soll jahrelang Frauen missbraucht und finanziell ausgebeutet haben
Jerusalem (Israel) - In Israel weitet sich ein schlimmer Missbrauchsskandal um einen bekannten Rabbi aus. Der Geistliche soll mindestens sieben Frauen zum Sex gezwungen und sie finanziell ausgenommen haben. Er gab vor, übernatürliche Kräfte zu haben.
Ein jüdischer Geistlicher muss sich momentan in Israel vor Gericht verantworten. Ihm werden schockierende Verbrechen vorgeworfen, wie das lokale Medium "Jerusalem Post" berichtet.
Der 59-jährige Rabbi Moshe Yazdi hat offenbar Jahre lang Frauen systematisch missbraucht. An einem Opfer soll er sich sogar am Tag ihrer Hochzeit vergangen haben, wie die Polizei gegenüber "Times of Israel" bestätigte.
Um seine Taten zu vertuschen, hat der Mann offenbar ein besonders perfides System der Gehirnwäsche entworfen.
Demnach verlangte Yazdi von seinen Anhängern bedingungslosen Gehorsam und die "Abkehr von jeglichem kritischen Denken" oder persönlichen Gefühlen. Er begründete dies mit einer befremdlichen Auslegung der Thora - der heiligen jüdischen Schrift.
Doch auch im Internet war der Mann sehr präsent, gab sich als Wohltäter aus und sprach gezielt Menschen an, die vorher nicht religiös waren. So konnte der 59-Jährige über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren eine beträchtliche Anhängerschaft rekrutieren.
In der jüdisch-orthodoxen "Amudei Hashalom" Gemeinschaft aus einem Vorort von Jerusalem soll sein Wort oberstes Gesetz gewesen sein.
In Israel löst der Missbrauchskomplex um den Rabbi Bestürzung aus
Hinter verschlossenen Türen gab sich Moshe Yazdi als "göttliches Wesen" aus
Seine Funktion als Gemeindeoberhaupt nutzte Yazdi schamlos aus, ist sich die Staatsanwaltschaft sicher.
Denn nach erfolgter Gehirnwäsche soll der Angeklagte sich verwundbaren Frauen aus seiner Gemeinde genähert haben. Zuerst erzählte er den Frauen sie hätten "besondere Seelen", dann gab der Rabbiner vor, ein göttliches Wesen zu sein.
Mit sexuellen Gefälligkeiten könnten die Betroffenen dann "religiöse Reinheit" und "Vergebung der Sünden" erlangen. Anschließend verlangte der 59-Jährige von den Frauen hohe Geldbeträge, die ihm viele auch überwiesen.
Das Geld versteckte er unter falschen Namen auf verschiedenen Bankkonten.
Seine Taten werfen viele Fragen auf
Am 28. April wurde Moshe Yazdi von der Polizei festgenommen. Seine Verhaftung löste ein Beben unter orthodoxen Juden aus.
Bereits 2004 wurde ihm untersagt, als Rabbiner tätig zu sein. Später folgte mindestens eine Anzeige wegen Vergewaltigung.
Nun fragen sich viele Israelis, warum dem mutmaßlichen Sex-Gangster nicht schon eher das Handwerk gelegt wurde.
Titelfoto: Montage: Facebook/Harav Moshe Yazdi, 123rf/Adrian Wojcik