Pfleger soll wehrlose Patientinnen missbraucht haben: Gibt es noch mehr Opfer?
Ennepetal/Hagen - Im Fall der sexuellen Übergriffe in einem Heim in Ennepetal sollen mindestens 14 demenzkranke Menschen missbraucht worden sein.
Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst neun Bewohnerinnen zweifelsfrei identifiziert, denen eine 51-jährige Pflegekraft seit 2021 mutmaßlich schwere sexuelle Gewalt angetan habe.
Es sei nun von fünf weiteren Missbrauchsopfern auszugehen, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen am Freitag. Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet.
Laut Staatsanwaltschaft ist nicht auszuschließen, dass es in dem Heim weitere Betroffene gibt. Die sichergestellten Speichermedien des Tatverdächtigen seien noch nicht vollständig ausgewertet.
Der Mann befindet sich seit Mitte Juli in Untersuchungshaft. Die Taten soll er bis Juni 2023 begangen haben.
Die Polizei hatte die Ermittlungen nach einem anonymen Hinweis aufgenommen. Ein Arbeitskollege soll den Beschuldigten nachts nackt im Zimmer einer pflegebedürftigen Bewohnerin angetroffen haben, über ihr Bett gebeugt.
Bilddateien auf beschlagnahmten Geräten des Mannes erhärteten den Verdacht gegen ihn. Das Heim verfügt über knapp 100 Plätze.
Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa