Osteopath leckt mit seiner Zunge "wie an einem Eis": Patientin geht zur Polizei

Basel (Schweiz) - Ein Gericht in Basel verurteilte am Dienstag einen Osteopathen wegen mehrfacher sexueller Belästigung. Der 61-Jährige hatte einer Patientin während zwei Behandlungen die Füße geleckt.

In der Schweiz hat ein Osteopath mehrere Frauen während der Behandlung sexuell belästigt. (Symbolbild)
In der Schweiz hat ein Osteopath mehrere Frauen während der Behandlung sexuell belästigt. (Symbolbild)  © 123rf.com/rawpixel

Während des Prozesses erzählte das Opfer weinend, dass die sexuellen Übergriffe bis heute ihren Alltag beeinflussen. Die Frau gab auch zu, dass sie "mega genervt" sei, dass sie während der Sitzungen im Dezember 2019 nicht einfach aufstand und ging. Doch sie sei "in eine Starre verfallen", sagte sie.

Wie das Schweizer Boulevardportal 20 Minuten berichtet, war die Geschädigte zweimal wegen Schmerzen im Finger beim Osteopathen. Schon bei der ersten Behandlung habe sie sich unwohl gefühlt, weil der Mann ihr sehr nahe gekommen sei. Er fasste ihre Hüften an und forderte die Patientin auf, sich vor ihm zu bücken.

Als sie sich auch noch bis auf die Unterwäsche ausziehen und auf den Bauch legen musste, eskalierte die Situation: "Er hat an meinem Fuß gezogen. Dann wurde es kalt und nass", sagte sie.

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Bei dem darauffolgenden Termin ließ sie die Socken an, doch der Heilpraktiker habe sie der Frau von den Füßen gerissen und "wie an einem Eis" mit seiner Zunge daran geleckt, schilderte die Betroffene. In dem Moment habe sie gewusst, dass etwas nicht stimmte. "Ich lag immer noch dort, konnte mich nicht bewegen", sagte sie.

Sie habe später einen anderen Osteopathen angerufen und gefragt, ob Füße-Lecken eine gängige Praxis sei. Als dieser verneinte, ging das Opfer zur Polizei.

Urteil: Kein Berufsverbot!

Wie sich am Dienstag herausstellte, war die Frau nicht die Einzige, die den Mann belastete. Zwei weitere Frauen schilderten ähnliche Vorgänge und eine Dritte berichtete, der Osteopath habe sein Geschlechtsteil an sie gedrückt. Aufgrund der starken Belastung durch die Befragungen habe eine der anderen Frauen ihre Anzeige allerdings zurückgezogen.

Der Osteopath wurde am Ende wegen mehrfacher sexueller Belästigung zu einer Geldbuße von 2000 Schweizer Franken (rund 2100 Euro) verurteilt. Das Gericht verzichtete auf ein Berufsverbot: Der Mann darf weiterhin praktizieren.

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