12-Jährige von 17 Jugendlichen missbraucht: Als Opfer weint, lacht ein Verdächtiger sie aus
Wien - Es ist ein Fall, der über die Landesgrenzen hinaus für Entsetzen sorgte: Wie Anfang März bekannt wurde, werden 17 Jugendliche in Österreich verdächtigt, zusammen ein damals noch zwölf Jahre altes Mädchen missbraucht zu haben - über Monate hinweg! Beim Prozess bricht die Schülerin zusammen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, trifft sie daraufhin trotz Schutzmaßnahmen des Gerichts auf einen ihrer möglichen Peiniger.
Die Vorfälle hätten sich laut der Polizei in Wien von Februar 2023 bis Juni 2023 zugetragen. Wie das Opfer aussagte, passierten die Taten "mehrmals pro Woche über mehrere Monate" hinweg.
Das Mädchen habe sich zu den sexuellen Kontakten gedrängt gefühlt, da die Täter ihr gedroht hätten, Bilder und ein Video von ihr zu veröffentlichen. Die Missbräuche geschahen demnach in Treppenhäusern, Parkgaragen, Wohnungen und in einem Hotelzimmer. Im Oktober 2023 meldete sich die Schülerin dann zusammen mit ihrer Mutter bei der Polizei.
Am gestrigen Donnerstag sollte die heute 13-Jährige vor Gericht zu den schrecklichen Vorfällen befragt werden. Die Tatverdächtigen soll das Mädchen dabei unter keinen Umständen antreffen. Dafür wollte das Gericht zumindest sorgen, scheiterte aber. Wie RTL berichtet, lauerte einer der Jungen dem Opfer im Gerichtsgebäude auf.
Während der Richter die Schülerin zu den Details der Taten befragt, bricht das Mädchen weinend zusammen, wie ihr Anwalt, Sascha Flatz, erklärt.
Peiniger lauert 13-Jähriger im Gerichtsgebäude auf
Doch ihre Qual ist noch nicht beendet: Als die 13-Jährige in Begleitung ihrer Opfervertreterin aus dem Gerichtssaal läuft, steht dort einer der Verdächtigen, der das verweinte Mädchen boshaft auslacht.
Der Jugendliche steht im Verdacht, das Opfer in einem Treppenhaus missbraucht zu haben.
Die 13-Jährige war ohne ihre Eltern zum Termin im Gericht erschienen. Ihre Mutter hatte im Vorfeld entschieden, dass ihre Tochter das Erlebte nicht vor ihr offenbare müsse.
Nützliche Details seien bei der Befragung nicht herausgekommen, erklärt ihr Anwalt. "Die interessanten Fakten, die fehlen, konnte sie leider nicht sagen, da sie zusammengebrochen ist", so Flatz. Das Mädchen soll am 26. April erneut vor Gericht erscheinen und von den Taten erzählen.
Gegen die Jugendlichen, die aus Österreich, Bulgarien, Italien, Serbien sowie Syrien und der Türkei stammen, laufen Ermittlungen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs. In einem Fall, in dem gegen das Opfer auch Gewalt angewendet worden sein soll, steht auch der Vorwurf der Vergewaltigung im Raum.
13 Verdächtige seien bereits Anfang März vernommen worden, später aber wieder auf freien Fuß gesetzt und angezeigt worden. Die anderen mutmaßlichen Täter seien entweder strafunmündig, oder ihre Identität sei noch nicht bekannt.
Sie sind fast alle wegen Eigentums- und Gewaltdelikten bei der Polizei bekannt.
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