Mann missbrauchte Mädchen unter 14 und produzierte Kinderpornos
Mannheim - Das Landgericht Mannheim will am Freitag (12 Uhr) sein Urteil gegen einen Mann verkünden, der Mädchen unter 14 Jahren sexuell missbraucht und verletzt haben soll.
Der Angeklagte hat laut Staatsanwaltschaft bei zwei Aufenthalten auf den Philippinen 2012 und 2013 Mädchen als "Partnerin" gesucht (TAG24 berichtete).
Um an 11- bis 13-Jährige heranzukommen, habe er im Darknet - einem abgeschirmten Bereich des Internets - ein inzwischen aufgeflogenes australisch-philippinisches Paar kontaktiert und diesem seine Wünsche unterbreitet. Er habe die beiden mit 7000 Dollar unterstützt. Mit dem Geld wurden demnach auch kinderpornografische Videos produziert.
Zu den Vorwürfen gehört auch sexuelle Nötigung, weil er zwei Mädchen Valium verabreicht haben soll, um sich ohne Widerstand an ihnen vergehen zu können. Der Mannheimer hatte in der weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindenden Verhandlung gesagt, dass er eine langjährige Beziehung zu einer Frau beendet habe.
Er habe "was Jüngeres" gewollt. Die Kinderschutzorganisation ECPAT stuft den Fall als besonders hart ein.
Angeklagter zu vier Jahren Haft verurteilt
Update 16.52 Uhr: Das Landgericht Mannheim hat den angeklagten Mann wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Beihilfe zur Verbreitung kinderpornografischen Materials zu vier Jahren Haft verurteilt.
Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass er zwei Mädchen unter 14 Jahren sexuell Gewalt angetan und die Produktion eines sadistischen Videos finanziell unterstützt hat. Das Strafmaß sei wegen des umfangreichen Geständnisses und einer Prozessverzögerung milder ausgefallen, erläuterte das Gericht am Freitag in Mannheim.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren gefordert, die Verteidigung von drei Jahren und neun Monaten.
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