Junge Plantagen-Arbeiter fallen über 13-jähriges Mädchen her und vergewaltigen es

Karimganj, Indien - Indien droht zum einbetonierten Klischeebild für ungestrafte sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen zu werden. Selbst der indische Tourismusminister warnte längst vor einem weiteren Ansehensverlust für sein Land. Der jüngst bekannt gewordene Vergewaltigungs-Fall aus dem asiatischen Land schockiert.

Während viele Menschen auf die Straßen gehen und gegen die laschen Gesetze gegen Vergewaltigungen demonstrieren, hält die Regierung neue Gesetzesentwürfe für überflüssig. (Symbolbild)
Während viele Menschen auf die Straßen gehen und gegen die laschen Gesetze gegen Vergewaltigungen demonstrieren, hält die Regierung neue Gesetzesentwürfe für überflüssig. (Symbolbild)  © NARINDER NANU / AFP

Karimganj liegt im indischen Bundesland Assam, was Teetrinker kennen dürften. In dieser romantisierten Gegend ist es zu einem barbarischem Verbrechen gekommen: Sechs junge Teeplantagen-Arbeiter sollen am 1. November in die Stadt gegangen sein und dort nacheinander ein 13-jähriges Mädchen vergewaltigt haben.

Wie Indian Express weiter berichtet, sollen die Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren alt gewesen sein.

Laut dem Bericht der Eltern war das Mädchen allein daheim, als sich dieser schreckliche Vorfall ereignete.

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Der zuständige Oberkommissar sagte im Gespräch mit der Zeitung: "Die Jungen haben sich gewaltsam Zutritt verschafft und sie nacheinander vergewaltigt. Währenddessen filmten sie mit ihren Handys."

Das zutiefst verstörte und verletzte Mädchen erzählte zunächst nichts von ihren Qualen als die Eltern nach Hause kamen. Sie sprach nämlich gar nicht.

Erst später brach die 13-Jährige ihr Schweigen. Die Eltern alarmierten umgehend die Polizei.

Tatverdächtige gehören Familien von Teeplantagen-Arbeitern an

"Warum schweigst Du?" Das fragen immer mehr Menschen in Indien ihren Premierminister Narendra Modi. Hier auf einer Demonstration nach der Gruppenvergewaltigung und Ermordung einer Minderjährigen in Mumbai im Oktober 2020. (Archivbild)
"Warum schweigst Du?" Das fragen immer mehr Menschen in Indien ihren Premierminister Narendra Modi. Hier auf einer Demonstration nach der Gruppenvergewaltigung und Ermordung einer Minderjährigen in Mumbai im Oktober 2020. (Archivbild)  © INDRANIL MUKHERJEE / AFP

Aufgrund der Anzeige und des Berichts der 13-Jährigen konnten die mutmaßlichen Täter gefunden und verhaftet werden.

"Auch die Videos auf den Handys der Täter konnten sichergestellt werden" berichtete der Oberkommissar. Alle sechs Tatverdächtigen gehören den Familien von Teeplantagen-Arbeitern an, die von den nahegelegenen Plantagen in die Stadt gekommen waren.

Die Teeplantagen wurden im 19. Jahrhundert von den Engländern ins Land gesetzt. Die nötigen Arbeiter wurden eingefangen. Wer nicht dort arbeiten wollte, wurde getötet. Bis heute werden die Arbeiter auf den Teeplantagen ausgebeutet. Sie zählen zu den Ärmsten des Landes.

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Blutspuren und weitere Beweise wurden sichergestellt und ins forensische Labor gesendet.

"Alle sechs Straftäter wurden in eine Jugendanstalt überführt. Weitere Ermittlungen dauern an", ergänzte der Oberkommissar."

Vergewaltigung in Indien oft ein Kavaliersdelikt

Plakatprotest gegen "Gruppenvergewaltigungen" anlässlich der Vergewaltigung eines 9-jährigen Mädchens in Neu Delhi im August 2021.
Plakatprotest gegen "Gruppenvergewaltigungen" anlässlich der Vergewaltigung eines 9-jährigen Mädchens in Neu Delhi im August 2021.  © Prakash SINGH / AFP

Für internationales Aufsehen sorgte die Vergewaltigung der indischen Studentin Jyoti Singh im Dezember 2012.

Wie auch "Die Zeit" berichtet hat, wurde die damals 23-Jährige mit ihrem Freund nach einem Kinobesuch von einer Gruppe von Männern überfallen. Der Freund wurde zusammengeschlagen und ausgeraubt.

Die junge Studentin wurde unzählige Male vergewaltigt und mit einer Eisenstange misshandelt. Dann warfen die Männer die junge Studentin aus ihrem Auto und wollten sie noch überfahren.

Nach beinahe zwei Wochen starb Jyoti Singh in einem Krankenhaus in Singapur an inneren Verletzungen.

Noch im Februar 2020 titelte die Neue Züricher Zeitung erwartungsvoll: "In Indien ist Vergewaltigung in der Ehe nicht strafbar - das könnte sich bald ändern".

Die erwartete Regierungsabstimmung war dann im Mai 2022. Das Gesetz bleibt unverändert: Die Vergewaltigung in der Ehe bleibt ein Kavaliersdelikt. Dabei soll nach Angaben von "Terre des Femmes" jede dritte indische Frau "sexualisierte Gewalt in der Ehe erfahren".

Der indische Tourismusminister Mahesh Sharma warnte bereits vor Jahren und nach dem Bekanntwerden des Falls einer vergewaltigten Japanerin vor einem weiteren Ansehensverlust für sein Land.

Titelfoto: NARINDER NANU / AFP

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