Ihr Ex-Freund übergoss sie mit Säure: Vanessa Münstermann löst Verein auf
Hannover - Es war eine schreckliche Attacke, die in ganz Deutschland für Fassungslosigkeit gesorgt hat: Vanessa Münstermann (32), Opfer eines Säure-Anschlags, hat ihren Verein "AusGezeichnet" nach vier Jahren aufgelöst.
"Die Bürokratie wurde mir zu viel", teilte die 32-Jährige am Sonntag entsprechend mit.
Ihr Ex-Freund hatte der Kosmetikerin im Februar des Jahrs 2016 in Hannover Säure ins Gesicht geschüttet - ein Jahr nach dem Anschlag gründete Münstermann den Verein, der von Unfällen oder Verbrechen gezeichneten Menschen hilft.
Die Spenden von einigen Tausend Euro gingen während des Wirkens eigenen Angaben zufolge an Opfer in der ganzen Welt, die unter anderem mit Medikamenten und Cremes unterstützt wurden.
"Ich werde weiter Menschen helfen, die meine Hilfe benötigen – aber eben nicht mehr mit einem Verein im Hintergrund", wird Münstermann zitiert.
Dass sie einen Femizid - also ein Tötungsdelikt an einer Frau, was maßgeblich mit dem Geschlecht des Opfers in Zusammenhang steht - überlebt habe, soll beim Wirken künftig im Vordergrund stehen.
So viele Frauen würden tagtäglich Opfer von Gewalt von Männern. "Da sind viele, denen ich Mut machen kann, dass ich so einen Anschlag überlebt habe und wie ich gelernt habe, damit weiterzuleben", so Münstermann.
Titelfoto: Holger Hollemann/dpa