Bewusstlose Frau 200 Mal vergewaltigt: "Schlimmster Sexualstraftäter der vergangenen 20 Jahre"

Avignon (Frankreich) – Im eigentlich so beschaulich-schönen Avignon im Süden Frankreichs findet derzeit einer der aufsehenerregendsten Prozesse in der Geschichte des Landes statt. Inzwischen ist bekannt, dass Dominique Pélicot (71) seine Frau Gisèle (72) 200 Mal vergewaltigte bzw. vergewaltigen ließ - nachdem er sie unter Drogen gesetzt hatte.

Gisèle Pélicot (72) stellt sich der Presse.
Gisèle Pélicot (72) stellt sich der Presse.  © CHRISTOPHE SIMON / AFP

Auch seine Tochter Caroline Darian (45) hatte er mithilfe von starken Drogen willenlos gemacht und von ihr unzählige Nacktfotos geschossen, wie zu Beginn des Prozesses im Palais de Justice in Avignon bekannt wurde.

50 Mittäter stehen gemeinsam mit Pélicot vor Gericht.

Mittlerweile wurde offenbart, dass Gisèle Pélicot zwischen 2011 und 2020 etwa 200 Mal vergewaltigt wurde - 92 Fälle davon sollen von Fremden begangen worden sein, die ihr Mann über ein Internetforum zu den schrecklichen Verbrechen eingeladen hatte. Ihnen drohen 20 Jahre Haft.

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In den Augen seiner eigenen Tochter ist der Angeklagte "einer der schlimmste Sexualstraftäter der vergangenen 20 Jahre". Caroline Darian fragte laut AFP am Freitag vor Gericht: "Wie soll man sich selber wieder aufbauen, wenn man sich dessen bewusst ist?"

Sie erinnerte sich an den Tag vor rund vier Jahren, als ihre Mama ihr von den kranken Taten ihres Vaters erzählte: "Meine Mutter sagte mir: 'Ich war heute auf der Polizeiwache. Dein Vater hat mich bewusstlos gemacht, um mich zusammen mit Fremden zu vergewaltigen'. Das war der Punkt, an dem für mich alles zusammenbrach", berichtete die 45-Jährige unter Tränen.

Caroline Darian (45) auf dem Weg in den Gerichtssaal.
Caroline Darian (45) auf dem Weg in den Gerichtssaal.  © CHRISTOPHE SIMON / AFP

Gisèle Pélicot litt jahrelang unter unerklärlichen Gedächtnislücken

Ein Gerichtszeichner hält den Prozess in Avignon auf Papier fest. Rechts der Angeklagte Dominique Pélicot (71).
Ein Gerichtszeichner hält den Prozess in Avignon auf Papier fest. Rechts der Angeklagte Dominique Pélicot (71).  © Benoit PEYRUCQ / AFP

2022 veröffentlichte sie ein Buch mit dem Titel "Ich habe aufgehört, dich Papa zu nennen", in dem sie die Taten ihres Vaters verarbeitete. Doch erst vor Gericht wurde Darians Verdacht bestätigt, dass auch sie von ihrem Vater unter Drogen gesetzt worden war.

Bereits einen Tag zuvor hatte ihre Mutter vor Gericht erzählt, wie sie jahrelang unter gynäkologischen Problemen und unerklärlichen Gedächtnislücken litt. Im September 2020 flog Dominique Pélicot endlich auf, nachdem er Frauen im Supermarkt unter ihre Röcke gefilmt hatte. Die Polizei fand wenig später Tausende Fotos seiner misshandelten Frau auf seinem PC.

Doch verstecken will sie sich nicht! "Die Scham muss die Seite wechseln", erklärte Gisèle Pélicot zu Beginn des Prozesses - und gab die Erlaubnis namentlich und bildlich im Laufe des Verfahrens gezeigt zu werden.

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"Ihre Kinder sind stolz auf ihre Mutter", sagten ihre Anwälte. "Der Name steht heute für eine mutige Person."

Titelfoto: Montage: Christophe SIMON / AFP, Benoit PEYRUCQ / AFP

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