Junger Mann (28) vergewaltigt 92-Jährige! "Ergab sich aus der Gelegenheit"

Wien - Dieser Fall schockiert ganz Österreich! Am Wiener Landesgericht startete am heutigen Mittwoch der Prozess gegen einen 28-Jährigen, dem eine 64 Jahre ältere Frau zum Opfer gefallen war. Im Oktober des vergangenen Jahres hatte er sich an der damaligen Bewohnerin (92) eines Pensionistenwohnhauses im Stadtteil Wieden vergangen.

Der Fall wird im Landesgericht Wien behandelt.
Der Fall wird im Landesgericht Wien behandelt.  © dpa/APA/Helmut Fohringer

Dem Mann wird vorgeworfen, die (inzwischen verstorbene) Seniorin überfallen, ausgeraubt und vergewaltigt zu haben. Vor Gericht zeigte er sich sofort geständig: "Ich bin schuldig an allen Taten", gab der Algerier gleich am ersten Verhandlungstag zu, wie die Kronen Zeitung berichtet.

Er führte aus: "Ich habe es nicht geplant. Es ergab sich aus der Gelegenheit." Bereits kurz nach seiner Ankunft in Wien hatte er angefangen, Straftaten zu begehen. So auch im besagten Wohnhaus.

Mit einem Messer bewaffnet nahm er der 92-Jährigen Ringe und Uhr ab. Danach vergewaltigte er die wehrlose, gehbehinderte Frau und sperrte sie anschließend in ihrer Wohnung im 6. Stock ein.

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Sexueller Missbrauch Erst nach Stunden hörte man ihre Hilferufe: 19-Jährige an Bahnhof vergewaltigt

Nicht nur in der österreichischen Presse und den sozialen Medien sorgte die Tat für Bestürzung und Verwirrung, auch vor Gericht fragte die Staatsanwältin: "Sie haben gesehen, wie alt die Dame ist?" Der Asylbewerber antwortete: "Ja, aber ich war nicht bei Sinnen. Wegen der Drogen, die ich konsumiert habe."

Der 28-Jährige fügte hinzu: "Am nächsten Tag habe ich ihre Tasche gesehen und gemerkt, was ich getan habe. Ich glaube selber nicht, dass ich das alles getan habe. Ich fühle mich schuldig."

Eine 92-Jährige wurde Opfer eines 64 Jahre jüngeren Vergewaltigers. (Symbolfoto)
Eine 92-Jährige wurde Opfer eines 64 Jahre jüngeren Vergewaltigers. (Symbolfoto)  © 123rf/chormail

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"Sie saß an der Bettkante und hatte nur einen Pullover an, war aufgeregt und hat gezittert", erinnerte sich vor Gericht die Betreuerin, die das Vergewaltigungsopfer aufgefunden hatte, unter Tränen. "Er hat ein Messer g'habt. Er hat ein Messer g'habt", soll die Seniorin laut einer anderen Mitarbeiterin des Pensionistenwohnhauses gesagt haben.

Der Täter sei voll zurechnungsfähig, erklärte indes Gerichtspsychiater Peter Hofmann. "Er hat die Dame verfolgt, ist mit ihr in den Lift gestiegen und in den 6. Stock gefahren. Nach der Tat ist er mit der Beute wieder abgezogen."

Von der Staatsanwaltschaft werden dem 28-Jährigen "Vergewaltigung, schwerer Raub, Freiheitsentziehung, Sachbeschädigung und gewerbsmäßiger Diebstahl" vorgeworfen. Es sei "keine psychische Erkrankung dafür verantwortlich", betonte der Gerichtspsychiater.

Das Urteil des Schöffensenats steht noch aus.

Titelfoto: Montage: dpa/APA | Helmut Fohringer, 123RF/chormail

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