Gerichtsprozess: Frau (21) gab sich als Mann aus, um kurzsichtige Teenagerin zum Sex zu drängen
Chester (England) - Sie hat ihr Opfer bei Snapchat kennengelernt! Eine junge Frau aus Großbritannien (21) soll sich als ein Junge ausgegeben haben, um mit einem kurzsichtigen Teenager-Mädchen Sex zu haben. Ihre langen blonden Haare versteckte Georgia Bilham offenbar unter einer Kapuze.
Dieser Missbrauchs-Fall beschäftigt derzeit ein Gericht in Großbritannien.
Der Vorwurf: Georgia Bilham (21) aus Chester gab sich bei Snapchat als Junge namens "George" aus, setzte ein entsprechendes Profil auf und begann ab 2021, Nachrichten an ein stark kurzsichtiges Mädchen zu schreiben, berichtete die Zeitung "Daily Mail".
Das mutmaßliche Opfer wähnte sich schließlich in einer romantischen Beziehung mit "George". Man traf sich ab Mai desselben Jahres in Bilhams Auto, später auch in der Wohnung der Beschuldigten. Mindestens neunmal kam es laut Anklage zu sexuellen Handlungen.
Vor jedem Treffen verlangte "George" vom unerfahrenen Mädchen, die Brille abzusetzen, hieß es vor Gericht. Bilham habe gewusst, dass ihre Mandantin "praktisch blind" sei und ohne Sehhilfe nicht weiter als 14 Zentimeter sehen könne, darüber hinaus "verschwimme" alles, legte die Anwältin der Klägerin dar.
Bilham alias "George" erzählte dem Mädchen hingegen, dass "er" Stress mit einer albanischen Gang habe. Deswegen müsse er stets Kapuze tragen. Außerdem habe er von einer Messerstecherei eine üble Narbe davongetragen und schäme sich, wenn er sich ausziehe.
Die Geschädigte glaubte zunächst an die "Liebe" zu "George" und wollte "ihm noch Zeit geben", sagte sie im Zeugenstand.
Georgia "George" Bilham erschien am Dienstag vor Gericht
Georgia Bilham soll die Teenagerin zum Sex gedrängt haben
Zwar habe sie "Georges" Penis niemals gesehen, doch habe sie bei zwei Gelegenheiten etwas "in der Art eines Pimmels" an ihrem Bein gespürt, schilderte das Mädchen im Kreuzverhör.
Jedes Mal, wenn sie versucht habe "Georges" Boxershorts herunterzuziehen, habe dieser jedoch angefangen zu "wackeln", sagte die Teenagerin während der Befragung.
Als die Beziehung fortschritt, übernachtete "George" in ihrem Elternhaus, berichtete das mutmaßliche Opfer weiter. "Er wollte, dass ich mich auf sein Gesicht setze." Doch selbst da habe Bilham immer noch Kapuze getragen.
Dennoch willigte das Mädchen ein.
Als die Mutter "George" traf, flog die Sache auf
"Sie glaubte, wie bei jeder gemeinsamen sexuellen Handlung, dass es sich bei der Person, die einen sexuellen Akt an ihr vollzog, um einen Mann namens George aus Birmingham handelte und nicht um eine Frau namens Georgia aus Chester", machte die Anwältin des Mädchens vor Gericht deutlich.
Mit der Zeit wurde das Mädchen jedoch misstrauisch. Bei einer Gelegenheit habe sie Georgia Bilhams Bank-Karte im Auto gefunden. Darauf angesprochen behauptete "George", dass er die Karte lediglich "geborgt" habe, um Rechnungen zu bezahlen. Die Teenagerin stöberte auf Facebook herum, fand das echte (mittlerweile gelöschte) Profil der Beschuldigten und vermutete zunächst, dass "George" sich heimlich mit Georgia traf. Bilham konnte den Verdacht zunächst zerstreuen.
Die Sache flog erst auf, als die beiden im August 2021 bei Starbucks waren und das Mädchen ihre Mutter dazuholte - weil sie ihr den vermeintlichen Freund vorstellen wollte.
Als ihre Mutter nach dem Treffen ihrer Tochter sagte, dass sie bezweifelte, dass "George" ein Mann sei, begann das Mädchen zu begreifen, dass sie getäuscht wurde, erklärte die Anwältin weiter. Dann habe sie Bilham mit der Wahrheit konfrontiert.
Sie habe nie Sex mit einer Frau gewollt, beteuert das Mädchen vor Gericht: "Ich bin nicht lesbisch." Sie fühle sich von Georgia Bilham arglistig getäuscht.
Urteil folgt.
Titelfoto: Montage: Facebook/Cortney Reann