Er soll 21 Frauen missbraucht haben: Porno-König Ron Jeremy wegen Sex-Verbrechen nicht belangt

Los Angeles - Er galt als einer der größten Pornostars aller Zeiten. In über 2200 Filmen wirkte er mit - mit mehr als 5000 Frauen will er geschlafen haben. Doch Ron Jeremy (69) soll auch mehrere Frauen zum Sex gezwungen haben. Jetzt stand der "King of Porn" vor einem Gericht in den USA. Der Richterspruch dürfte seine Opfer enttäuschen.

Pornostar Ron Jeremy (69) hat in mehr als 2200 Filmen mitgespielt.
Pornostar Ron Jeremy (69) hat in mehr als 2200 Filmen mitgespielt.  © STEPHEN SHUGERMAN / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Als die Missbrauchsvorwürfe gegen Ron Jeremy (Spitzname: "Der Igel") bekannt wurden, löste das Schockwellen in der Erotik-Branche aus. In einem Zeitraum von 23 Jahren soll sich der mittlerweile 69-Jährige an mindestens 21 Frauen vergangen haben.

Im Juni 2020 wurde der "King of Porn" verhaftet und saß seitdem im Gefängnis. Seit 2021 befasste sich ein Gericht in LA mit dem Fall. Unzählige Zeugen wurden gehört und Beweise ausgewertet.

Nun folgte der Richterspruch: Ron Jeremy wird wohl den Rest seiner Tage im Krankenhaus verbringen. So entschied es Richter Ronald S. Harris am Dienstag.

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Bei Jeremy liege ein "unheilbarer neurokognitiver Verfall" vor, hieß es in der Begründung. Wie die "Daily Mail" berichtet, sei der 69-Jährige dement, krank und fast taub. Seinen Anwalt soll er zuletzt nicht mehr erkannt haben, dem Prozess konnte er angeblich nicht mehr folgen.

Bei einer Verurteilung hätten Jeremy bis zu 300 Jahre Haft gedroht.

Der Porno-Star, der in den 70er-Jahren äußerst erfolgreich war, beharrte bis zuletzt auf seiner Unschuld.
Der Porno-Star, der in den 70er-Jahren äußerst erfolgreich war, beharrte bis zuletzt auf seiner Unschuld.  © Montage: Ethan Miller / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP, Katy Winn / Getty Images North America / Getty Images via AFP
Zwei Jahre lang wurde verhandelt. Immer wieder sollen die Verteidiger des Angeklagten mit allerhand juristischen Winkelzügen den Prozess verzögert haben.
Zwei Jahre lang wurde verhandelt. Immer wieder sollen die Verteidiger des Angeklagten mit allerhand juristischen Winkelzügen den Prozess verzögert haben.  © POOL / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Der gefallene Porno-Star hinterlässt traumatisierte Opfer

Lianne Young (47) war früher Porno-Darstellerin. Heute will sie den betroffenen Frauen eine Stimme geben. Sie ist vom Richterspruch enttäuscht.
Lianne Young (47) war früher Porno-Darstellerin. Heute will sie den betroffenen Frauen eine Stimme geben. Sie ist vom Richterspruch enttäuscht.  © Twitter/The real Lianne Young

Obwohl die richterliche Entscheidung sich wohl schon länger angebahnt hatte, zeigten sich die Opfer des Porno-Königs enttäuscht.

"Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie wütend ich bin. Ich werde mit der Sache nie abschließen können", sagte die ehemalige Pornodarstellerin Lianne Young (47) gegenüber dem "Mirror".

Young beschuldigt Jeremy, sich an ihr vergangen zu haben, als sie im Jahr 2000 an einer Halloween-Party von Porno-Größen teilnahm. Laut ihrer Aussage drängte sich der gefallene Porno-Star ihr auf, warf sie auf einen Tisch und begann, sie zu penetrieren.

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Sie habe sich heftig gewehrt, nach wenigen Sekunden habe der mutmaßliche Sex-Verbrecher dann von ihr abgelassen. Besonders übel: Drei Erotik-Manager sollen den Vorfall gesehen haben, seien aber nicht eingeschritten. "Die Leute sagten nur: 'Das ist eben Ron'", erinnert sich Young.

Für sie ist die Sache klar: "Er hätte schon viel früher vor Gericht gestellt werden müssen." Und die 47-Jährige wirft Ron Jeremys Anwälten vor, den Prozess mit juristischen Winkelzügen verzögert zu haben.

Young bezweifelt, dass der 69-Jährige wirklich krank ist: "Ich glaube, dass er ein wirklich guter Schauspieler ist und dass er tatsächlich in der Lage ist, vor Gericht zu bestehen. Es gibt keine Gerechtigkeit für seine Opfer. Kein Ende des Leidens."

Ist Gewalt in der Erotik-Branche ein größeres Problem?

Die Anklage gegen Jeremy umfasste zwölf Fälle von Vergewaltigung, sieben Fälle von Oralsex unter Zwang, sechs Fälle von sexueller Gewalt und zwei Fälle von Penetration während das Opfer schlief.

Die meisten seiner Opfer sollen selbst in der Sex-Industrie gearbeitet haben und waren Erotik-Darstellerinnen. Doch die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass sich der demente Porno-König auch an einem 15-jährigen Mädchen vergangen haben soll.

Titelfoto: Moontage: Ethan Miller / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP, POOL / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

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