Otwock (Polen) - Was Polizisten bei der Durchsuchung einer Wohnung in Polen zu sehen bekamen, ist so tragisch wie traurig.

Am vergangenen Sonntag informierte ein Zeuge die Polizei in Otwock (Woiwodschaft Masowien) über ein minderjähriges Kind, das in der Obhut seiner betrunkenen Mutter sei.

Daraufhin begaben sich die Beamten umgehend zum Einsatz unter der ihnen genannten Adresse. Beim Betreten des Hauses sahen sie die torkelnde Frau, die nach Alkohol und Zigaretten roch.

Auf die Frage, wo ihr Sohn (10) ist, antwortete die 37-Jährige, dass er bei ihrer Schwägerin ist und dass außer ihr niemand zu Hause sei.

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Die wachsamen Polizisten glaubten ihr jedoch nicht und durchsuchten das gesamte Gebäude. An einer Stelle bemerkten sie ein auf dem Fußboden ausgebreitetes Stück Linoleum, das eine Luke bedeckte. Einer der Uniformierten schob es beiseite und öffnete die Klappe.

Zum Vorschein kam ein schmutziger, enger Keller, in dem der kleine Junge zusammengekauert hockte. Wie sich herausstellte, hielt die Frau den Zehnjährigen zeitweise in dem Loch gefangen, sperrte ihn dort immer wieder ein, teilte die Polizei in Otwock mit.

Die noch immer betrunkene Mutter wurde festgenommen. Ein angeordneter Atemalkoholtest ergab, dass sie zur Tatzeit mehr als ein Promille intus hatte. Sie befindet sich in Polizeigewahrsam.

Der Staatsanwalt der Bezirksstaatsanwaltschaft Otwock hat ihr Missbrauch mit besonderer Grausamkeit vorgeworfen. Ihr drohen bis zu zehn Jahre Haft. Über das weitere Schicksal der Frau und ihres Kindes wird ein Gericht entscheiden.

Glücklicherweise ist dem Minderjährigen dank des schnellen Eingreifens der Polizei nichts passiert. Der schüchterne Junge kam in die Obhut eines Familienmitgliedes.

Im Zuge der Ermittlungen stellten die Polizisten fest, dass die Beschuldigte keine unbekannte Täterin ist. Wegen ähnlicher Aktionen wurde sie bereits früher schon mehrfach festgenommen. So soll die Verdächtige ihren Sohn wiederholt beleidigt, angebrüllt und mehrfach im Keller eingesperrt haben.