Betäubt und missbraucht: Franzose soll Ehefrau zu Bewusstlos-Sex mit 83 Männern gezwungen haben
Vaucluse (Frankreich) - Die Taten sind entsetzlich, die Details widerlich. Immer wieder soll ein 70-jähriger Franzose seine Frau heimlich mit Medikamenten betäubt haben, nur damit fremde Männer sie im Schlafzimmer vergewaltigen können. Die Polizei geht von mindestens 91 Taten aus.
Dieser Fall beschäftigt Frankreich. Gegen 83 Männer wird ermittelt, 51 wurden bereits identifiziert. Im Zentrum des Missbrauchskomplexes: Dominique P. (70), ein pensionierter Geschäftsmann aus Südfrankreich.
P. soll zwischen 2010 und 2020 die eigene Ehefrau regelmäßig mit dem Medikament Lorazepam betäubt haben, um sie dann in mindestens 91 Fällen von Internetbekanntschaften in seinem Beisein vergewaltigen zu lassen, berichtet aktuell die Tageszeitung "Le Monde".
Der Mann ging offenbar immer gleich vor. Heimlich mischte er seiner Frau die Tabletten ins Abendessen. Als die Frau sediert im Bett lag, bat er seine Spießgesellen ins Haus.
Diese mussten sich bereits in der Küche entkleiden, um keine Kleidungsstücke im Schlafzimmer zu vergessen. Penibel achtete Dominique P. darauf, dass seine Komplizen kein Parfüm trugen oder gar rauchten. Dann fielen die Täter über die schlafende Frau her - der Widerling stand derweil daneben, schaute zu und filmte.
Aufgeflogen sind die Taten erst, weil Dominique P. sich auch als Spanner betätigte. Er filmte heimlich Frauen im Supermarkt und wurde dabei erwischt. Die Polizei befasste sich daraufhin mit dem Perversen und kassierte sein Handy, den Computer und mehrere Festplatten ein.
Sextäter Dominique P. - Ehefrau wusste von nichts
Dominique P. war in einschlägigen Internetforen unterwegs. Dort traf er Gleichgesinnte, tauschte sich aus und bot schließlich Bewusstlos-Sex mit seiner nichts ahnenden Ehefrau an. Die meisten seiner Gesprächspartner willigten ein und machten mit.
Doch Dominique P. war auch ein Sammler, berichtet das Magazin "Marie Claire". Akribisch führte er Buch darüber, wem er seine Frau zum Missbrauch überließ, Videos der Taten speicherte P. auf USB-Sticks. Zudem hortete der Sex-Verbrecher reichlich Kinderpornos.
Seine Kunden: Männer zwischen 26 und 72, Feuerwehrmänner, Gefängniswärter, Soldaten, Geschäftsleute. Auffällig viele von ihnen waren im öffentlichen Dienst beschäftigt.
Ihre Ausreden: "Sie ist seine Frau, er kann mit ihr machen, was er will", meint etwa Elektriker Patrice N. in der Polizeivernehmung. Bauarbeiter Simone M. ist dagegen überzeugt: "Solange der Ehemann anwesend war, gab es keine Vergewaltigung."
Journalist Nicolas P. - der von sich behauptet, Frauen gegenüber stets respektvoll zu sein - gab allen Ernstes vor, gedacht zu haben, dass die Frau von den Sex-Fantasien ihres Mannes wusste, dies billigte und ihr Einverständnis zum Bewusstlos-Sex gab. Bei ihm fand man später Tausende Kinderpornos.
Hat der Mann die eigenen Schwiegertöchter heimlich im Bad gefilmt?
Möglicherweise ist der Serien-Missbrauch an der eigenen Frau nur die Spitze des Eisberges.
Dominique P. soll auch seine Schwiegertöchter heimlich im Bad gefilmt haben und unanständige Bilder mit der eigenen Tochter gemacht haben - auch sie soll er betäubt haben. Zudem ermittelt die französische Polizei in einer ganzen Reihe von ungelösten Fällen gegen den Mann.
Die Ehefrau erfuhr hingegen erst im Zuge der Ermittlungen von den unfassbaren Verbrechen, die ihr der eigene Mann angetan hat. Sie hat die Scheidung eingereicht, ihr seelischer Zustand wird als fragil beschrieben - sie soll sich derzeit in Therapie befinden.
Derweil gibt sich der mutmaßliche Sex-Täter uneinsichtig. In Vernehmungen mit den Ermittlern behauptete P., dass er seine Frau, die er wie ein "Heilige" verehre, "lieben" würde. Über seine Anwälte ließ er ausrichten, dass die Geschädigte "seine große Liebe, ja, die einzige Liebe seines Lebens" sei, berichtet die Zeitung "Daily Mail" unter Berufung auf Gerichtsakten.
Im nächsten Jahr soll dem Mann der Prozess gemacht werden, bei einer Verurteilung könnte dem 70-Jährigen eine lange Haftstrafe drohen.
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