Aus Spielchen wurde Sex: Deutscher in Dänemark wegen Missbrauchs verurteilt
Dänemark - Erst lernten sie sich langsam kennen, dann wurde die Beziehung intensiver. Am Ende hieß das Ergebnis mehrere Jahre Gefängnis. Ein Deutscher missbrauchte über Jahre ein Mädchen in seiner Wahlheimat Dänemark.
Weil er sich über Jahre an einer Minderjährigen vergangen hat, muss ein in Dänemark lebender Deutscher für sechs Jahre hinter Gitter.
In einem Schwurgerichtsverfahren wurde der Mann am Mittwoch angeklagt, ein 2008 geborenes Mädchen zwischen Mai 2015 und Oktober 2019 sexuell missbraucht zu haben. Außerdem wurde ihm vorgeworfen, sich mehrfach vor ihr entblößt zu haben.
Laut dänischem Gericht bekannte sich der Angeklagte teilweise schuldig und räumte die Entblößung sowie die weniger schweren Fälle der sexuellen Nötigung ein. Seine Schuld an den schwerwiegenderen Taten bestritt der Deutsche.
Während des Verfahrens kam heraus, dass der 39-Jährige die Eltern seines Opfers durch die Arbeit kannte. Über die Zeit habe er eine vertrauensvolle Beziehung zu der Familie aufgebaut, sich dem Mädchen angenähert und viel Zeit mit ihr verbracht.
Aus Spielereien wurde plötzlich Sex
Angefangen mit fantasievollen Spielen habe sich daraus eine Art sexuelle Beziehung entwickelt - ohne dass es zu direktem Zwang kam. Der Angeklagte erklärte, nicht in der Lage gewesen zu sein, die Entwicklung aufzuhalten. Dabei wäre ihm durchaus bewusst gewesen, eine Grenze bereits überschritten zu haben.
Anhand der Einlassungen des Deutschen und aufgrund der Aussage des heute 15-jährigen Mädchens stufte das Gericht den Angeklagten für schuldig ein.
Das Schwurgericht stimmte am Ende den von der Staatsanwaltschaft geforderten sechs Jahren Gefängnis sowie einer dauerhaften Ausweisung aus Dänemark zu. Zudem müsse der 39-Jährige umgerechnet 23.500 Euro Entschädigung an sein Opfer zahlen.
Der Angeklagte kann nun innerhalb von 14 Tagen entscheiden, ob er gegen das Urteil Berufung einlegen will.
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