Mehrere Seniorinnen getötet? Polizei schnappt mutmaßlichen Serienmörder
Schwäbisch Hall - Ein 31-jähriger Mann, der für den gewaltsamen Tod von zwei Seniorinnen verantwortlich sein soll, konnte am Dienstagnachmittag von Spezialkräften der Polizei festgenommen werden.
Am Dienstag gegen 16 Uhr konnte sich die Polizei in Schwäbisch Hall über den lang ersehnten Fahndungserfolg freuen.
Die Festnahme erfolgte im Hagenbacher Ring 147, was nur wenige Meter von einem der Tatorte entfernt liegt. Zeugen hatten der Stuttgarter Zeitung zuvor berichtet, dass Polizeibeamte am Dienstag ein Haus umstellt und einen Mann mit Handschellen herausgebracht hätten.
Beim mutmaßlichen Täter handelt es sich laut aktuellen Erkenntnissen um einen 31 Jahre alten Serben. Unter anderem sollen DNA-Spuren zur Festnahme des 31-Jährigen geführt haben.
Gegen den Mann sei ein Haftbefehl wegen Mordes und Totschlages erlassen worden. Er befinde sich aktuell in Untersuchungshaft und schweige zu den Taten.
DNA-Spuren sollen den 31-Jährigen überführt haben
Laut Polizei sei der 31-Jährige Anfang Dezember mit seiner Frau sowie zwei Kindern nach Deutschland eingereist. Eine Meldeadresse besitze er allerdings nicht.
Er stehe außerdem in Verdacht einen 83-Jährigen mit einer Schusswaffe bedroht zu haben. Ob er mit weiteren Taten in Verbindung steht, wird nun ermittelt.
Die Polizei geht im Fall zwei getöteter Seniorinnen von einer Serientat aus
Seit dem Auffinden der 89-jährigen Seniorin Gertraute N. in Michelbach an der Bilz ermitteln 75 Ermittler der Sonderkommission "Höhe" unter Hochdruck. Der gewaltsame Tod ließ Vermutungen zu, dass eine Verbindung zu einem älteren Fall vorliegt.
Im Dezember vergangenen Jahres war eine weitere Rentnerin (†77) in ihrer nur wenige Kilometer entfernten Wohnung in Schwäbisch Hall aufgefunden worden. Auch hier ging die Polizei von einem Gewaltverbrechen aus.
Die beiden Fälle wiesen mehrere Parallelen auf, weshalb die Ermittler einen Zusammenhang der Morde vermuteten.
Wurde ein weiterer Senior Opfer des 31-Jährigen?
Im Zuge der zwei jüngsten Mordfälle wurden die zuständigen Ermittler hellhörig. Denn nur wenige 100 Meter von der Wohnung der 77 Jahre alten Getöteten geschah bereits einige Jahre zuvor eine Schreckenstat. Im Jahr 2020 wurde die Leiche eines 94-Jährigen gefunden. Die Ermittler gingen damals von einem Tötungsdelikt aus, legten den Fall jedoch im September 2021 zu den Akten.
Nun soll geprüft werden, ob der Festgenommene auch für diese Tat infrage kommt. "Die Ermittlungen sind noch nicht am Ende", erklärte Oberstaatsanwalt Harald Lustig am Mittwoch.
Die Polizei habe außerdem Kontakt zum Heimatland des 31-Jährigen hergestellt, um eventuelle Vorstrafen zu prüfen.
Erstmeldung: 11.46 Uhr, aktualisiert um 15.52 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: 123rf/foottoo, Polizei Aalen