Döbeln trauert um Valeriia (†9): Suche nach Mörder läuft auf Hochtouren

Döbeln - Auf den Straßen von Döbeln gibt es kein anderes Thema als die feige Tötung der Schülerin Valeriia (†9). Am heutigen Donnerstag legten trauernde Menschen Blumen, Kerzen, Teddys nahe dem Wohnhaus ab. Am morgigen Freitag, um 18 Uhr, treffen sich Bürger mit Kerzen zum Gedenken am Hauptmarkt.

Valeriia H. (9) wurde im Wald getötet. Jetzt jagt die Polizei ihren Mörder.
Valeriia H. (9) wurde im Wald getötet. Jetzt jagt die Polizei ihren Mörder.  © Polizei

Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach dem Monster, das Valeriia am 3. Juni morgens auf dem Weg zum Schulbus abfing, im Wald bei Hermsdorf tötete und im Unterholz liegen ließ. Die Leiche wurde am Dienstag gefunden.

Oberstaatsanwältin Ingrid Burghardt (60) wollte heute keine Details zu den Ermittlungen nennen. "Auch zur Todesursache und zu Spekulationen zu den Tätern äußere ich mich nicht."

Burghardt bestätigte nur, dass die Ermittlungen sich auf das Familienumfeld konzentrierten. Wie TAG24 erfuhr, wurde die Mutter Nadja H. (32) mehrfach vernommen.

37 Millionen Liter Schmieröl als Dieselkraftstoff verkauft: Mehrere Tankstellen dichtgemacht
Justiz 37 Millionen Liter Schmieröl als Dieselkraftstoff verkauft: Mehrere Tankstellen dichtgemacht

Am heutigen Donnerstag wertete die Polizei das WLAN von Michaela Zimmermann (53) aus. Sie gibt im Wohnhaus der Familie Nachhilfe und sagt: "Eltern erzählen, dass die Mutter Valeriias seit ihrer Ankunft in Döbeln 2022 mehrere Partner hatte." Der Vater Valeriias ist Soldat in der Ukraine.

Menschen legen nahe dem Wohnhaus von Valeriias Familie Blumen, Kerzen, Teddys ab und gedenken der Schülerin.
Menschen legen nahe dem Wohnhaus von Valeriias Familie Blumen, Kerzen, Teddys ab und gedenken der Schülerin.  © Maik Börner

In Döbeln herrscht Angst

Petra Fritzsche (62) arbeitet in der Schulküche und kannte Valeriia.
Petra Fritzsche (62) arbeitet in der Schulküche und kannte Valeriia.  © Maik Börner

Blumen, Teddys, ein rosa Einhorn und Briefe an Valeriia schmücken die Kreuzung Straße des Friedens/Schillerstraße. Auch Petra Fritzsche (62) legte Blumen ab: "Mir kommen die Tränen, denn ich kannte Valeriia als sehr freundliches Mädchen", sagt die Mitarbeiterin der Schulküche ihrer Grundschule. Dort betreuten Psychologen die übrigen Grundschüler.

Joanna Klein (25) legte Blumen und einen Stoffhasen ab. Sie zitterte vor Angst: "Ich habe selbst ein Kind. Hoffentlich finden sie den Täter ganz schnell."

"Bedrückend" nennt die Gymnasiastin Josefin Teuchert (17) die Stimmung in der Stadt. "Unsere Lehrer lassen Kinder nicht mehr allein zur Musikschule gehen." Sozialbetreuerin Carola Haupt (64) sieht Angst in Döbeln: "Deutlich mehr Mütter nehmen ihre Kinder fest an die Hand."

"Ernsting's"-Verkäuferin Petra Mann (58) will am Freitag am Gedenken auf dem Obermarkt teilnehmen.
"Ernsting's"-Verkäuferin Petra Mann (58) will am Freitag am Gedenken auf dem Obermarkt teilnehmen.  © Maik Börner

Petra Mann (58) spürt: "Döbeln ist seit der schlimmen Nachricht ruhig. Es herrscht Angst, weil ein Mörder frei herumläuft." Sie will am Freitag beim Gedenken an Valeriia am Obermarkt dabei sein.

Titelfoto: Maik Börner

Mehr zum Thema Leichenfunde: