Jahrelang verstecktes Mädchen: Polizei ermittelt gegen ehemalige Jugendamts-Mitarbeiterin

Attendorn/Siegen - Im Fall um ein jahrelang verstecktes Mädchen aus Attendorn (Sauerland) ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt gegen eine ehemalige Jugendamtsmitarbeiterin, die für den Fall zuständig war.

Blick auf das Haus im sauerländischen Attendorn, in dem ein achtjähriges Mädchen fast sein gesamtes Leben lang festgehalten worden sein soll.
Blick auf das Haus im sauerländischen Attendorn, in dem ein achtjähriges Mädchen fast sein gesamtes Leben lang festgehalten worden sein soll.  © Markus Klümper/DPA

Entsprechende Informationen bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Siegen der Deutschen Presse-Agentur. Die Siegener Zeitung hatte zuvor berichtet.

Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst allgemein im Jugendamt des Kreises Olpe ermittelt. Inzwischen richtet sich das Verfahren gezielt gegen die Sachbearbeiterin (66), die mittlerweile im Ruhestand ist.

Sie steht unter dem Verdacht der Freiheitsberaubung und Körperverletzung im Amt durch Unterlassen.

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Den Ermittlungen zufolge soll sie nach dpa-Informationen trotz anonymer Briefe und Hinweise keine tieferen Recherchen angestellt haben.

Achtjährige wurde im September 2022 befreit

Die Mutter soll das Mädchen jahrelang im Haus der Großeltern versteckt haben.
Die Mutter soll das Mädchen jahrelang im Haus der Großeltern versteckt haben.  © Markus Klümper/DPA

Die Staatsanwaltschaft hat demnach auch eine Polizistin als Zeugin befragt, die von der Sachbearbeiterin im Oktober 2021 angerufen worden war.

Nach dem Hinweis der Polizistin, dass ein vager Hinweis nicht für eine Hausdurchsuchung reichen würde, soll die Jugendamtsmitarbeiterin eigene Recherchen angekündigt haben.

Die Polizei wurde tatsächlich erst fast ein Jahr später wieder kontaktiert, als es neue Hinweise eines Ehepaars auf das Mädchen gab. Die damals Achtjährige wurde wenige Tage später im September 2022 befreit.

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Auch gegen die Mutter sowie die Großeltern des Mädchens wird ermittelt. Die Mutter soll das Kind über Jahre im Haus der Großeltern versteckt haben.

Titelfoto: Markus Klümper/DPA

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