Mit Crystal und Kokain gehandelt: Lange Haftstrafen für rechtsextreme Dealer

Gera - Wegen Drogenhandels im großen Stil sind zwei Männer vom Landgericht Gera zu langen Haftstrafen von neun bzw. zwölf Jahren verurteilt worden.

Die beiden Angeklagten wurden am Landgericht Gera zu empfindlichen Haftstrafen verurteilt. (Archivbild)
Die beiden Angeklagten wurden am Landgericht Gera zu empfindlichen Haftstrafen verurteilt. (Archivbild)  © Bodo Schackow/dpa

Die Richter sahen es am heutigen Freitag als erwiesen an, dass die Angeklagten im Alter von 35 und 40 Jahren mit großen Mengen an Drogen wie Crystal und Kokain gedealt hatten. Die hohen Haftstrafen wurden mit dem großen Suchtpotenzial der Drogen begründet.

Ein bandenmäßiges Handeln konnte ihnen jedoch nicht nachgewiesen werden. Das Urteil ist laut einem Gerichtssprecher noch nicht rechtskräftig.

Der Urteilsspruch blieb unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die Freiheitsstrafen von zwölf und 14 Jahren für die beiden Männer gefordert hatte. Die Verteidigung hatte Freisprüche verlangt. Die Verurteilten hatten ihre Geschäfte über verschlüsselte Kryptodienste abgewickelt. Dass die beiden Männer Mitglieder der inzwischen zerschlagenen rechtsextremen Bruderschaft "Turonen" waren, hatte auf das Urteil keinen Einfluss.

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Bereits im vergangenen September hatte das Landgericht Erfurt acht Mitglieder der rechtsextremen "Bruderschaft Thüringen" wegen ihrer Drogengeschäfte zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte in diesem ersten "Turonen"-Verfahren Revision eingelegt. Das Gericht hatte damals keine kriminelle Vereinigung der rechtsextremen Rockerbande erkannt.

Innenpolitische Sprecherin der Grünen wertet Urteil als wichtiges Signal

Madeleine Henfling (40, Grüne) begrüßt die langen Haftstrafen für die beiden Angeklagten.
Madeleine Henfling (40, Grüne) begrüßt die langen Haftstrafen für die beiden Angeklagten.  © Bodo Schackow/dpa

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Madeleine Henfling (40), wertete das Geraer Urteil als ein wichtiges Signal.

Auch wenn es hinter den Forderungen der Staatsanwaltschaft bleibe, so seien die beiden Männer doch zu empfindlichen Haftstrafen verurteilt worden.

"Es ist bedauerlich, dass dieser rechte Hintergrund der "Bruderschaft Thüringen", der auch für die Durchführung des Betäubungsmittelhandelns relevant ist, in beiden Prozessen nicht ausreichend berücksichtigt wurde", erklärte Henfling.

Laut der 40-Jährigen müssten die "Turonen" auch im Kontext der Organisation von international besuchten Rechtsrockkonzerten in Thüringen gesehen werden.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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