Ehemaliger Lehrer lockt Mann in Wald und erschlägt ihn brutal
Erfurt - Ein Mord im Thüringer Wald aus dem Jahr 2015 wird erneut am Erfurter Landgericht verhandelt. Es soll nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) am Donnerstag ab 9 Uhr das Strafmaß des Urteils vor einem Jahr noch einmal angehen.
Damals hatten die Erfurter Richter zwei Männer im Alter von 54 und 21 Jahren wegen gemeinschaftlichen Mordes an einem Bekannten und Brandstiftung zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe und einer Haftstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Dabei waren aus Sicht des BGH einige Aspekte, die sich auf das Strafmaß auswirken können, nicht ausreichend berücksichtig worden.
Das Gericht sah es damals als erwiesen an, dass die Männer 2015 einen Bekannten in ein Waldstück im Ilm-Kreis lockten und der Ältere, ein ehemaliger Lehrer, den Mann erschlug, während der Jüngere die brutale Attacke billigte.
Sie steckten das Auto des Opfers an und flohen nach Chile. Der Jüngere kehrte danach zurück und ging zur Polizei. 2016 war der Haupttäter mit internationalem Haftbefehl in Chile festgenommen worden.
Update 14.11 Uhr
In der Neuverhandlung der Strafen gegen die beiden Männer wird erst am 28. November, bei der Fortsetzung der Verhandlung ein Urteil gefällt. Allerdings kamen weitere Details des Verhältnisses der beiden Angeklagten ans Licht.
So soll der ehemalige Lehrer und Stasi-Mitarbeiter zunächst ein Vater-Sohn-Verhältnis mit dem Ex-Schüler eines Sportinternats gehabt haben, bevor er auch zu sexuellen Handlungen kam. Zudem drehte er ein Video von dem jungen Mann, dass ihn bei .m Sex zeigte. Mit diesem sei der Ex-Schüler dann vom späteren Opfer erpresst worden.
Eine Neuverhandlung ist nach Ansicht des BGH unter anderem notwendig, weil der ältere Angeklagte schon einige Zeit in Chile im Gefängnis saß und die dortigen Verhältnisse "unmenschlich" gewesen waren, so der Ex-Lehrer.
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