500 Kilogramm Drogen und zwei Maschinenpistolen verkauft: Fünf Männer vor Gericht
Erfurt - Zum Auftakt des Prozesses gegen eine mutmaßliche Drogenbande vor dem Erfurter Landgericht haben die fünf Angeklagten am Donnerstag geschwiegen.
Den Männern im Alter von 34 bis 42 Jahren wird vorgeworfen, von Januar 2020 bis Mai 2021 rund 500 Kilogramm Drogen im Wert von mindestens drei Millionen Euro verkauft zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen außerdem den Verkauf von zwei Maschinenpistolen vor.
Die Ermittler waren der angeklagten Drogenbande aufgrund von Daten aus geknackten Kryptohandys auf die Spur gekommen.
Die organisierte Kriminalität nutzte den verschlüsselten Kommunikationsdienst Encrochat zur Abwicklung illegaler Geschäfte. Der französischen und niederländischen Polizei gelang es, geheime Daten zu entschlüsseln. Die Verwertung dieser Chats für die Strafverfolgung ist aber rechtlich umstritten.
Die Verteidigung sieht die Verwertung der Daten in Deutschland als nicht zulässig an und beantragte daher die Aussetzung des Prozesses. Das Verfahren solle dem Europäischen Gerichtshof vorgelegt werden, forderten die Verteidiger.
Für den Mammutprozess vor dem Erfurter Landgericht sind Termine bis Juni 2023 anberaumt worden.
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