Goldtransporter überfallen: Heute soll Rapper Xatar aussagen
Stuttgart - Im Prozess um einen Überfall auf einen Goldtransporter in der Nähe von Ludwigsburg vor mehr als elf Jahren sollen am Dienstag (10.30 Uhr) mehrere bereits verurteilte Räuber vor Gericht aussagen.
Zu ihnen gehört auch der Rapper Xatar (39, "Alles oder nix").
Die Männer, die ihre Haftstrafen bereits seit einigen Jahren abgesessen haben, hatten den aus Nürnberg kommenden Transporter Ende 2009 als Polizisten der Steuerfahndung verkleidet von der Autobahn 81 bei Ludwigsburg gelotst und geradewegs in die Falle gelockt.
Bei dem Raub erbeuteten sie nach offiziellen Angaben 120 Kilo Schmuck und Zahngold im Wert von schätzungsweise rund 1,7 Millionen Euro.
Von der Beute fehlt bis heute jede Spur.
Sechs Männer waren später zu Haftstrafen zwischen vier und neuneinhalb Jahren verurteilt worden.
Ein mutmaßlicher siebter Komplize muss sich seit der vergangenen Woche vor dem Landgericht verantworten.
Der Deutsche soll beim Coup einen der beteiligten Wagen gefahren und die Beute in Sicherheit gebracht haben. Der heute 36-jährige Familienvater aus dem Raum Bonn bestreitet die Vorwürfe vehement.
Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft ist der Mann der einzige Tatverdächtige, gegen den im Zusammenhang mit dem Goldraub noch ermittelt wird.
Update: 17.25 Uhr
Xatar entlastet Angeklagten
Der vor Jahren verurteilte Rapper Xatar hat einen mutmaßlichen Komplizen vor Gericht entlastet.
"Nein, er war nicht dabei", antwortete der 39-jährige Wahl-Kölner am Dienstag vor dem Stuttgarter Landgericht als Zeuge auf die Frage, ob sein angeklagter Bekannter beim damaligen Beutezug Teil der Bande gewesen sei.
Xatar ("Alles oder nix") galt nach dem Überfall als Kopf der mindestens fünfköpfigen Räuber-Gang.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa