Schüsse in Mietwerkstatt: Hohe Haftstrafen und ein Freispruch
Stuttgart - War es ein gemeinsamer Racheakt oder doch Notwehr?
Nach einem mutmaßlichen Mordversuch in einer Waiblinger Mietwerkstatt muss das Landgericht Stuttgart am Montag (9 Uhr) über vier irakische Brüder urteilen, die in die Tat verwickelt sein sollen.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft sollen zwei der Brüder den Freund aus Vergeltung für eine Schlägerei verprügelt, angeschossen und auf diese Weise lebensgefährlich verletzt haben.
Zwei weitere Brüder sollen im vergangenen Januar vor der Werkstatt im Rems-Murr-Kreis Schmiere gestanden haben.
Als Motiv sieht die Staatsanwaltschaft einen Streit um Schulden, bei dem das spätere Opfer einen der Brüder knapp drei Wochen vor der Waiblinger Tat zusammengeschlagen haben soll.
Der Angriff auf den Pächter einer Autowerkstatt sei die "Rache für die Geschehnisse" gewesen.
In einer Stellungnahme hatte einer der Brüder die Schüsse hingegen als Notwehr dargestellt.
Er habe im Januar vergangenen Jahres lediglich ein Auto in der Werkstatt abholen wollen, als es zum Streit mit dem 33-jährigen Opfer gekommen sei.
Alle vier irakischstämmigen Männer sind wegen versuchten Mordes angeklagt. Sie hatten den Tatort laut Anklage verlassen, weil sie davon ausgegangen waren, das Opfer sei bereits tot.
Update: 15.16 Uhr
Hohe Haftstrafen und ein Freispruch
Nach Schüssen in einer Waiblinger Mietwerkstatt ist ein 28-Jähriger wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Sein 24 Jahre alter Bruder wurde vom Landgericht wegen gefährlicher Körperverletzung zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.
Ein weiterer Bruder (27) soll im vergangenen Januar vor der Werkstatt im Rems-Murr-Kreis Schmiere gestanden haben, er erhielt eine Strafe von einem Jahr und zehn Monaten Haft. Ein ebenfalls angeklagter vierter Bruder (30) der irakischstämmigen Familie wurde freigesprochen. Das Quartett war wegen versuchten Mordes angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft hatte einen Streit um Schulden als Motiv vermutet. Dabei soll das spätere Opfer einen der Brüder knapp drei Wochen vor der Waiblinger Tat zusammengeschlagen haben.
Der Angriff auf den Pächter einer Autowerkstatt sei die "Rache für die Geschehnisse" gewesen, hatte der Staatsanwalt gesagt.
Titelfoto: SDMG