Korruption am Klinikum Stuttgart: Ex-Manager muss in den Knast!

Stuttgart - Im Korruptionsskandal am Klinikum Stuttgart ist der frühere Leiter der Auslandsabteilung (International Unit), Andreas Braun (60), vom Landgericht zu vier Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Der Prozess fand vor dem Stuttgarter Landgericht statt.
Der Prozess fand vor dem Stuttgarter Landgericht statt.  © Bernd Weißbrod/dpa

Die Wirtschaftsstrafkammer sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte unter anderem bei der Behandlung und Betreuung von 371 libyschen Kriegsversehrten von 2013 bis 2015 deren Kostenträger getäuscht hatte, um dem Klinikum höhere Einnahmen und diversen Dienstleistern Geldleistungen in sechsstelliger Höhe zu verschaffen.

Außerdem habe Braun 65.000 Euro an Schmiergeld kassiert. Der frühere Manager sei unter anderem der Untreue, Bestechlichkeit und des versuchten Betrugs schuldig.

Braun sollte mit der Akquise ausländischer Privatpatienten helfen, das Defizit des Stuttgarter Klinikums zur damaligen Zeit zu senken.

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Viele Kliniken hatten in der Vergangenheit auf Zusatzeinnahmen aus dem Medizintourismus gesetzt. "Die Auslandsabteilung war sehr unorganisiert", sagte der Richter. Es sei dilettantisch und chaotisch gearbeitet worden.

Andreas Braun war bereits mehrere Monate in Untersuchungshaft

"Sie führte innerhalb der Klinik ein Eigenleben ohne Aufsicht und Kontrolle." Der frühere Manager konnte sein Vorgehen verschleiern und habe gezielt Menschen manipuliert. Zudem fehlte bei den Mitarbeitern der Abteilung teilweise die notwendige Kompetenz und Erfahrung.

Braun war bereits mehrere Monate in Untersuchungshaft und hatte durch seine Aussagen im Ermittlungsverfahren an der Aufklärung der Vorwürfe mitgewirkt. Sein Anwalt Frank Theumer kündigte nach der Urteilsverkündung Rechtsmittel an.

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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