Weil "Heibo"-Aktivisten ihre Identität verbergen: Gericht verhandelt gegen Nummer 13 und 14

Bautzen - Der Widerstand gegen die Räumung des Waldstücks "Heibo" bei Ottendorf-Okrilla zieht sich bis in die Gerichtssäle: Beharrlich weigern sich die Waldbesetzer, ihre Identität zu verraten. Und so musste das Bautzner Amtsgericht am gestrigen Montag gegen "UP Heibo 13" und "UP Heibo 14" verhandeln. Zumindest die Nummer 14 kam auch.

"Unbekannte Person Heibo 14" verriet auch am gestrigen Montag niemandem ihren Namen.
"Unbekannte Person Heibo 14" verriet auch am gestrigen Montag niemandem ihren Namen.  © Peter Schulze

Ab dem 15. Februar räumte ein Großaufgebot der Polizei den Forst: Aktivisten hatten sich hier in Baumhäusern verschanzt, wollten die Rodung so verhindern.

Zwei der Besetzer (bekamen die Nummern 13 und 14 verpasst) sollen sich dabei an einer Kette in einem Stahlrohr auf einem Tripod (hölzernes Baumhaus auf drei Stelzen) festgeklebt haben - für die Staatsanwaltschaft Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

"Würden Sie bitte Mütze und Maske abnehmen!", forderte Robert Klinkicht (46) von der Angeklagten. "Ich würde sie gerne aus gesundheitlichen Gründen aufbehalten", konterte diese.

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Daraufhin unterbrach der Richter den Prozess, da kein Angeklagter erkennbar erschienen sei.

Anklage-Verlesung der Staatsanwaltschaft

Mit einer Hebebühne holte die Polizei zwei Aktivisten aus diesem Tripod.
Mit einer Hebebühne holte die Polizei zwei Aktivisten aus diesem Tripod.  © Thomas Türpe

Der zweite Anlauf lief besser: Für die Identifizierung setzte die Angeklagte die Maske ab, der Richter wurde zum Ermittler.

Über Minuten hinweg verglich er Fotos aus der Akte mit der Frau auf der Anklagebank, befragte die Protokollantin, die bereits bei der Haftrichtervorführung dabei war, und einen Polizisten.

Schließlich war er überzeugt, die richtige Person auf der Anklagebank sitzen zu haben. So konnte der Staatsanwalt schließlich die Anklage verlesen.

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Dann berichtete ein Polizist, wie er die Frau und einen anderen Aktivisten im Baumhaus angetroffen hatte, ein Kollege gab das Protokoll der Lautsprecherdurchsagen des Einsatzes wieder.

Die Räumung des Waldstücks dauerte im Februar drei Tage.
Die Räumung des Waldstücks dauerte im Februar drei Tage.  © Thomas Türpe

Der Prozess wird fortgesetzt, doch dass "UP Heibo 14" ihre Personalien noch freiwillig herausgibt, scheint unwahrscheinlich: Auch im Verhandlungssaal waren ihre Handflächen mit pinker Glitzerfarbe bestrichen, möglicherweise um das Nehmen von Fingerabdrücken zu erschweren ...

Titelfoto: Montage: Peter Schulze, Thomas Türpe

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