Weil er ihn nicht nach Hause bringen wollte: Sachse sticht 18-mal auf Suzuki-Fahrer ein

Görlitz (Sachsen) - Eine unfassbare Tragödie kam am Mittwoch vor das Görlitzer Landgericht: Am Vormittag des 19. Juli hatte André F. (40) in Schönau-Berzdorf den ihm bis dahin unbekannten Ralf R. (65) erstochen, um mit dessen Suzuki nach Hause zu fahren. Das gab er vor Gericht ganz offen zu, doch geschah die Tat wohl im Zustand einer psychischen Erkrankung. Nun muss das Gericht über seine Unterbringung entscheiden.

André F. (40, l.) landete vor dem Görlitzer Landgericht.  © Thomas Baier/xcitePress

Er hatte schlecht geschlafen, die Tabletten gegen seine Schizophrenie abgesetzt und offenbar Ärger wegen Spielschulden: An diesem verhängnisvollen Sommertag wollte der Görlitzer André F. einfach nur noch weg: "Ich bin mit dem Zug gefahren", sagt er. "Wollte mir ein Auto verschaffen." Irgendwohin ins Ausland abhauen.

Wie schon seit geraumer Zeit hatte er dabei sein Klappmesser einstecken: "Ich hatte Stress", so der Beschuldigte. "Wollte mich verteidigen." Schon lange vor der Tat habe es deshalb mal Ärger mit der Polizei gegeben, da er mit dem Messer Jugendliche an einem Bahnhof bedroht hatte.

Der Schaffner im Zug wusste wohl nichts von der Waffe, geriet in Streit mit André F. wegen dessen Tickets. Das wühlte den Görlitzer so auf, dass er in Reichenbach ausstieg, dort den falschen Bus nahm und so am Rande der beschaulichen Gemeinde Schönau-Berzdorf (1400 Einwohner) landete.

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Weil sein Fuß verstaucht war, fragte er Passanten, ob sie ihn nach Hause fahren könnten, zehn Kilometer entfernt bzw. zehn Minuten mit dem Auto. Alle winkten ab ...

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Ein Großaufgebot der Polizei konnte den Messerstecher schnell fassen.  © Thomas Baier/xcitePress

18 tiefe Stiche in Kopf, Hals und Oberkörper

Die Anwohnerschaft zeigte sich schockiert über den Tod von Ralf R. (†65).  © Thomas Baier/xcitePress

In der Straße "Am Hutberg" traf der inzwischen sehr frustrierte André F. gegen 10.20 Uhr schließlich auf Ralf R., der unmittelbar vor seiner Wohnadresse noch in seinem Auto saß.

"Ich habe ihn gefragt, so wie die anderen Leute", so André F. Aber auch Ralf R. habe abgelehnt. "Er wollte in seine Wohnung, da habe ich ihm erst mal in den Rücken gestochen und dann weiter, bis er tot war", schilderte F. die Tat.

Bei mindestens 18 tiefen Stichen in Kopf, Hals und Oberkörper hatte der Angegriffene keine Chance, verblutete noch vor Ort. André F. zerrte ihn ins Gebüsch, fuhr dann den Wagen in seine Garage in Hagenwerder.

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Noch am selben Abend nahm ihn die Polizei fest. Der Prozess wird fortgesetzt.

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