Vor Gericht die Versöhnung: Mischte er seiner Ex Psychopharmaka in den Kaffee?

Zwickau - Gefährliche Liebe: Zweimal soll ein Mann aus der Nähe von Werdau seiner Ex-Frau Tabletten in den Kaffee gemischt haben. Eine Überdosis hätte schlimme Folgen haben können. Der Prozess am Amtsgericht Zwickau nahm eine überraschende Wendung.

Mario G. (51) kam um eine Verurteilung herum.
Mario G. (51) kam um eine Verurteilung herum.  © Ralph Koehler/Propicture

Im Oktober 2018 soll Mario G. (51) seiner Ex-Gattin Silke Psychopharmaka am Frühstückstisch verabreicht haben. Laut Anklage zerkleinerte der EU-Rentner eine Tablette und mischte diese in den Filterkaffee.

Silke G. klagte in der Folge über Schwindel und Schläfrigkeit. G. soll einen zweiten Anlauf unternommen haben und die Dosis diesmal auf vier Tabletten erhöht haben.

Im Büro seiner Ex mischte er das Medikament unter die Bohnen der Kaffeemaschine, so die Staatsanwaltschaft. Frau G. bemerkte die Tabletten rechtzeitig. Es kam zur Anzeige wegen Körperverletzung.

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Im Gericht war von einem mutmaßlichen Anschlag plötzlich keine Rede mehr. Auch nicht von vergifteter Atmosphäre: Silke und Mario G. führten einen lockeren Plausch.

Offensichtlich Anzeichen der Versöhnung - auf Nachfrage wollte das getrennte Paar keinen Kommentar abgeben.

Die Ex-Frau des Angeklagten vor dem Gerichtssaal.
Die Ex-Frau des Angeklagten vor dem Gerichtssaal.  © Ralph Koehler/Propicture

Weil sich alle Verfahrensbeteiligten auf einen "Deal" einigten, stellte Richter Jürgen Dietel (62) das Verfahren vorläufig ein. Das ist nur möglich, wenn die Tat als Vergehen und nicht als Verbrechen eingestuft wird.

Als Geldauflage muss Mario G. 1000 Euro an die Opferhilfe Sachsen in Zwickau zahlen.

Titelfoto: Montage: Ralph Koehler/propicture (2)

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