Bestatter installiert Kamera im Schlafzimmer der Ex: Zündete er auch die Wohnung des Neuen an?
Bischofswerda/Bautzen - Bestatter gelten als ruhig, besonnen und umsichtig. Doch Marcus K. (44) aus Bischofswerda schlug laut Anklage mächtig über die Stränge. Seiner Ex-Frau soll er heimlich eine Kamera ins Schlafzimmer geschraubt und ihrem neuen Freund die Wohnung angezündet haben. Nun saß Marcus vorm Amtsrichter in Bautzen.
Das Anbringen der Kamera gestand er. Logisch. Hatte er sich dabei doch versehentlich selbst gefilmt und der Kripo so perfekte Beweisbilder geliefert.
Er sei nach der Trennung ausgezogen, so der Bestatter, habe aber oft Post bekommen. Darin habe sich angeblich Unterwäsche oder Schmuck der Ex befunden. Deshalb will er die Kamera installiert haben. "Ich erhoffte mir einen Beweis, wie die Unterwäsche zu mir kommt..."
Die Brandstiftung bestritt der Bestatter allerdings. Laut Anklage soll Marcus die Couch des Nebenbuhlers seiner Ex angezündet haben. Die Schlüssel zur entsprechenden Wohnung fanden sich später auch in seinem Besitz. "Die hatte ich auf einer Mülltonne gefunden", so seine Erklärung.
Der Staatsanwalt sagte nach all den Aussagen: "Das ist hier die reinste Märchenstunde."
Ex-Frau des Angeklagten bricht im Treppenhaus des Gerichts zusammen
Natürlich wollte der Amtsrichter auch Zeugen hören. Als Erstes die Ex-Frau des Angeklagten.
Doch sie brach vor lauter psychischer Belastung im Treppenhaus des Gerichts mit massiven Kreislaufproblemen zusammen. Sanitäter versorgten sie, vernommen werden konnte die Frau freilich nicht mehr.
Deshalb wurde der Prozess gegen den Bestatter vorerst unterbrochen. Auch, weil der Verteidiger ein Brandgutachten forderte. Wann je ein Urteil fällt, steht in den Sternen.
Titelfoto: Lausitznews.de / Jens Kaczmarek