Mildes Urteil für Gewalttäter: Warum "Elblandrevolte"-Chef glimpflich davonkommt

Görlitz - Mildes Urteil für den Nachwuchs-Nazi! Am heutigen Dienstag kam "Elblandrevolte"-Chef Finley P. (18) vor dem Amtsgericht Görlitz mit einer Verwarnung davon. Doch das milde Urteil hat Gründe.

Neonazi Finley P. (18, r.) kann seine Arbeitsstunden nicht ableisten, da er noch wegen einer anderen Sache in Haft sitzt.
Neonazi Finley P. (18, r.) kann seine Arbeitsstunden nicht ableisten, da er noch wegen einer anderen Sache in Haft sitzt.  © xcitepress

Seit 30. Dezember sitzt Finley in Untersuchungshaft: Er soll mit anderen in Görlitz unter anderem die Lokalpolitikerin Samara Schrenk (21, Linke) angegriffen und verletzt haben.

Doch vor dem Amtsgericht musste er sich wegen einer anderen Gewalttat verantworten: Zusammen mit fünf anderen soll er an einer Schlägerei am Marienplatz am 14. Januar 2023 beteiligt gewesen sein, zwei Männer wurden dabei verletzt.

Finley P. gab zwei Faustschläge zu. Pikant: Opfer Dirk W. (39) war einst selbst eine Neonazi-Größe in der Neißestadt, gehörte zum Schlägertrupp "Bootboys Görlitz". 2010 kassierte er zwei Jahre auf Bewährung für einen brutalen Überfall auf fünf Jugendliche in der Nacht zum 14. September 2008 im Helenenbad.

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Finley P. kam milder bestraft davon, da er zum Tatzeitpunkt erst 16 Jahre alt war. Sollte er aus der U-Haft entlassen werden, muss er 40 Arbeitsstunden leisten.

Seine Mittäter wurden zu Geld- oder Arbeitsauflagen verurteilt, nur der einschlägig vorbestrafte Kevin F. (29) bekam sechs Monate Haft auf Bewährung.

Titelfoto: xcitepress

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