Tödlicher Familienstreit: Viermal stach er auf seinen Bruder ein, jetzt muss er in den Knast
Görlitz - Im Prozess um den tödlichen Bruderstreit von Bischofswerda verurteilte das Landgericht Görlitz jetzt Aleksander J. (45) zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft. Der Gebäudereiniger hatte seinen Bruder Sergej (†50) im Januar 2024 auf offener Straße erstochen. Der Kasache sprach zwar von Notwehr, doch die Richter gingen von Totschlag aus.

Demnach feierte Aleksander in jener Nacht mit Mutter und Lebensgefährtin das russische Weihnachtsfest. Dabei floss reichlich Alkohol - und dann überkam Aleksander die Wut.
Er ärgerte sich schon lange, dass Sergej den gemeinsamen schwer kranken Vater nicht im Krankenhaus besuchte.
Der Kasache geriet so in Rage, dass er dem älteren Bruder Nachrichten schickte: "Ich werde dich abstechen. Ich schlitze dich auf" und ihn zur "Klärung" zum Altmarkt in Bischofswerda beorderte.
Dort trafen beide in jeweiliger Begleitung aufeinander. Nach den ersten Handgreiflichkeiten suchten die anderen das Weite.
Danach schlug Sergej mit einer Klappsäge auf Aleksander ein, die der aber zerbrach, woraufhin Aleksander seinerseits mit einem Messer auf seinen Bruder losging.

Viermal stach er zu, traf Herzkammer, Lunge und Hauptadern. Im Krankenhaus kämpften die Ärzte vergeblich um das Leben von Sergej, der fünf Kinder und zwei Enkel hinterlässt.
Alexander wurde noch in der Tatnacht verhaftet und muss nun lange ins Gefängnis.
Titelfoto: xcitepress/Thomas Baier