Sie wollte mal OB in Dresden werden: Ex-Pegida-Frontfrau verurteilt!
Dippoldiswalde - 2015 wollte sie Bürgermeisterin von Dresden werden, war Frontfrau von Pegida und Chefin von Fortress Europe. Ein Blatt nahm Tatjana Festerling (60) nie vor den Mund. Doch sie ging zu weit. Die Amtsrichterin in Dippoldiswalde verurteilte Festerling nun wegen Beleidigung.
Unter der Überschrift "Die Galerie des Grauens" listete Festerling 2019 auf "vk.com", der russischen Facebook-Version, 269 Personen namentlich und zum Teil mit Foto auf, die sie als "ideologisch verblendete Vollpfosten" und "linke Stürmer des bunten Reiches" betitelte. Meist Nutzer, die Beiträge von ihr kommentiert hatten.
So fand sich Sabine L. (55) in der Liste wieder. "Das war betitelt mit 'Wir suchen Dich'. Das fand ich übergriffig und bedrohlich." Außer ihr erstatteten 13 weitere Betroffene Anzeige. Festerling sollte wegen 14-facher Beleidigung per Strafbefehl 3250 Euro zahlen.
Sie erhob dagegen Einspruch, forderte einen Prozess. Zu diesem kam sie aber nicht, ließ sich von ihrem Anwalt vertreten. Obwohl der anfangs argumentierte, das Gericht sei nicht zuständig, die Ermittlungen schlecht, räumte er dann doch die Vorwürfe komplett ein. Weil die Taten lange her sind, wurde die Strafe auf 900 Euro reduziert.
Festerling wohnt mittlerweile in Bulgarien
Die Causa Festerling ist damit nicht beendet. Bereits am Montag, dem 29. Juli, ist wieder Prozess. Erneut in Dippoldiswalde. Da geht es um Volksverhetzung. Sie hatte laut Anklage im Internet über Migranten gehetzt. Ob sie zu dem Termin kommt, steht in den Sternen.
Festerling lebt inzwischen in Warna (Bulgarien), wird laut Angaben des Anwalts von ihren Eltern mit monatlich 900 Euro unterstützt und schreibt ein Buch.
Titelfoto: DPA