Suff-Fahrer vor Gericht: Mit 1,16 Promille rast er Skoda-Fahrerin tot
Zwickau - Wegen Jobfrust betrank sich Robert S. (36) im vergangenen November - und setzte sich ans Steuer. Auf seiner Sufffahrt fuhr er frontal in ein entgegenkommendes Auto - für die Fahrerin (†43) kam jede Hilfe zu spät. Am Dienstag startete der Prozess am Zwickauer Amtsgericht.

Die Anklagepunkte sind eindeutig: Robert S. fuhr am Nachmittag des 11. November 2024 mit seinem Skoda auf der B173 zwischen Lichtentanne und Schönfels.
Dabei kam er in einer Rechtskurve in den Gegenverkehr und krachte bei einer Geschwindigkeit von mindestens 140 km/h (100er-Zone) in einen entgegenkommenden Skoda.
Die Skoda-Fahrerin Melanie K., verheiratet und Mutter eines Sohnes (11), wurde bei dem Unfall derart schwer verletzt, dass sie noch am selben Tag in einem Krankenhaus verstarb.
Unfallverursacher Robert S. wurde ebenfalls schwer verletzt, überlebte jedoch die Todesfahrt.

Angeklagter schreibt Witwer einen Entschuldigungsbrief

Zur Flasche griff der mehrfach vorbestrafte Slowake, weil er nach eigener Aussage in seinem damaligen Job frustriert war. Als der Witwer der Getöteten am Dienstag vor Gericht aussagte, brach Robert S. in Tränen aus, entschuldigte sich bei dem Mann ("Ich habe niemandem wehtun wollen").
Als er vernahm, dass Robert S. ihm auch einen Entschuldigungsbrief schrieb, antwortete der Witwer von Melanie K.: "Das hilft jetzt ein bisschen."
Die Staatsanwaltschaft forderte eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren sowie die Entziehung des Führerscheins mit einer Sperrfrist für vier Jahre. Die Nebenklage verlangte zwei Jahre und neun Monate Haft.
Das Urteil soll am 9. Mai verkündet werden.
Titelfoto: Bildmontage: Mike Müller (2), Kristin Schmidt