Streit um Modellflieger! Ein Vater im Visier der Behörden

Pirna - Karfreitag vorigen Jahres startete Vater Heiko H. (55) mit seinem Sohnemann (16) den selbstgebauten Modell-"Nurflügler" (63 cm Flügelspannweite) auf einem Parkplatz bei Rathen.

Nach einem Bußgeldbescheid will Heiko H. (55) das Modellfliegen sein lassen.  © Christian Juppe

Nur eine Viertelstunde sollte der Spaß dauern. Denn länger halten die Batterien nicht. Doch dann geriet der Papa ins Visier der Behörden.

"Wir starten und landen unsere Modellflieger seit Corona an dieser Stelle. Bislang ohne Probleme", erklärte Vater Heiko jüngst im Amtsgericht Pirna.

Was er nicht gewusst habe: Der Startplatz liegt mitten in einem Landschaftsschutzgebiet. Hier ist es verboten, Modellflugzeuge kreisen zu lassen.

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Als Naturpark-Aufseher das Treiben bemerkten, landete prompt ein Bußgeldbescheid (Höhe: 400 Euro) im Briefkasten der Familie. Nun wehrte sich der beschuldigte Rathener vor Gericht erfolgreich gegen die Höhe des Bußgelds.

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"Bei diesem Vergehen kann man die Kirche im Dorf lassen. 100 Euro sind ein ausreichender Denkzettel", befand der Richter.

Dennoch ist der Familienvater entmutigt, will das Modellfliegen - einst anschaulicher Physikunterricht (Thema: Auftrieb) für seine Kinder - jetzt komplett aufgeben und seine handgewerkelten Modellflugzeuge verkaufen. "Das ist jetzt ein abgeschlossenes Kapitel. Die Flugzeuge haben wir auf eBay eingestellt."

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