Sie warfen Gullydeckel und Toilettenschüsseln auf die A72: Jetzt kommen drei Tatverdächtige vor Gericht
Chemnitz - Im Februar sollen sie bei Penig und Rochlitz (Mittelsachsen) Gullydeckel, mehrere schwere Feldsteine und zwei Toilettenschüsseln auf die A72 geworfen haben. Nun steht der Termin für den ersten Prozesstag fest.
Ab dem 15. September wird dem Trio der Prozess gemacht: Wie Radio Chemnitz berichtet, müssen sich zwei junge Männer wegen sechsfachen versuchten Mordes verantworten. Eine 20-jährige Frau wird wegen Beihilfe angeklagt.
Ihnen wird vorgeworfen, im vergangenen Februar von den Autobahnbrücken Penig und Rochlitz mehrere Gegenstände auf die Fahrbahn geworfen haben. Darunter zählten unter anderem Feldsteine, eine Kloschüssel, ein Waschbecken und ein 23 Kilogramm schwerer Gullydeckel.
Die Polizei konnte sie im März auf frischer Tat ertappen. Sie legten gerade ein großes Betonteil über einer A72-Brücke ab - wollten es vermutlich auf die Autobahn werfen -, als sie die Beamten entdeckten und versuchten zu fliehen. Jedoch ohne Erfolg.
Verletzt wurde bei den Vorfällen zum Glück niemand. Eine Frau erlitt einen Schock. Außerdem wurden mindestens fünf Autos und ein Lkw schwer beschädigt.
Noch schweigen die Tatverdächtigen
Die Aktionen hätten dennoch tödlich ausgehen können. Deswegen entschied der Staatsanwaltschaft nach der Festnahme, Haftbefehle wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zu erlassen.
"Soweit sie sich zur Sache eingelassen haben, bestreiten die Beschuldigten den Tatvorwurf. Der dringende Tatverdacht ergibt sich jedoch aus den bisherigen Ermittlungsergebnissen, insbesondere den bei der Wohnungsdurchsuchung sichergestellten Gegenständen", hieß es Ende März vonseiten der Ermittler.
Da das Trio nach aktuellem Kenntnisstand auch weiterhin schweigt, ist der Beweggrund für diese leichtsinnigen Aktionen bisher noch immer nicht bekannt.
Bei einer Verurteilung müssen die Männer mit mehrjährigen Haftstrafen rechnen.
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