Nach tödlichem Unfall: Doreen fährt einfach weiter und hat abenteuerliche Begründung

Freiberg (Sachsen) - Sie fuhr im Januar 2023 eine Frau tot - und floh vom Unfallort! Doreen L. (38) musste sich deshalb am heutigen Montag am Amtsgericht Freiberg wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Während der Verhandlung lieferte die Todesfahrerin eine unglaubliche Begründung für ihr Verhalten.

An der Unfallstelle stehen noch heute Kerzen und Blumen für Nancy S. (†42).
An der Unfallstelle stehen noch heute Kerzen und Blumen für Nancy S. (†42).  © Ralph Kunz

"Es tut mir leid, was ich gemacht habe", sagte Doreen L. am heutigen Montag den Angehörigen von Nancy S. (†42).

Die fünffache Mutter hatte zu Prozessbeginn durch ihren Anwalt zugegeben, am Morgen des 30. Januar 2023 die Tierheim-Mitarbeiterin mit ihrem Citroën erfasst zu haben.

Nancy S. war damals mit einem Kollegen an der Straße unterwegs zu ihrer Arbeitsstelle.

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Nancy knallte zunächst auf die Frontscheibe und wurde dann mehrere Meter weit gegen einen Baum geschleudert. Selbst die nur fünf Minuten später eintreffenden Rettungskräfte konnten nichts mehr für das Unfallopfer tun - Nancy starb im Krankenhaus.

Doreen L. hingegen fuhr ohne zu bremsen mit ihrem Auto weiter.

Mindestens fünfmal ohne Führerschein gefahren

Doreen L. (38) musste sich wegen fahrlässiger Tötung sowie fünfmaligen Fahrens ohne Führerschein verantworten.
Doreen L. (38) musste sich wegen fahrlässiger Tötung sowie fünfmaligen Fahrens ohne Führerschein verantworten.  © Ralph Kunz

Laut Verteidiger Reinhard Röthig (47) hielt die Bürgergeld-Empfängerin den Aufprall des Opfers auf die Windschutzscheibe für einen heruntergefallenen Ast. Erst nachdem man sie auf den Schaden am Auto angesprochen hatte, will sie den Unfall realisiert haben.

Zwei Bekannte, die sie kurz vor dem Unfall mit ihrem Auto gesehen hatten, gingen am nächsten Tag zur Polizei.

Schließlich wurde Doreen L. am heutigen Montag wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt - ohne Bewährung. Darin floss die Unfallflucht mit ein sowie die Tatsache, dass L. nach der Tat noch mindestens fünfmal ohne Führerschein fuhr. Überdies ist sie vorbestraft.

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Der Nebenklagevertreter Eckhart Hähnle (62) attestierte der Fahrerin ein "Höchstmaß an Verantwortungslosigkeit". Ihre "Fleppen" bleiben noch für drei Jahre gesperrt.

Titelfoto: Ralph Kunz (2)

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