Prozess gegen Rentner aus Sachsen: Er hortet über 9000 Kinderpornos
Zwickau - Beamte fanden bei einer Hausdurchsuchung mehr als 9000 Bilder von Kindesmissbrauch: Rüdiger E. (69) musste sich deshalb am heutigen Dienstag wegen des Besitzes kinderpornografischer Inhalte vor dem Zwickauer Amtsgericht verantworten.
Der angeklagte Rentner aus dem Landkreis Zwickau gab sich vor Gericht zunächst ahnungslos. Einerseits verurteile er alles, was mit Missbrauchsdarstellungen zu tun hat, auf das Schärfste: "Das ist das Letzte!"
Andererseits konnte er dem Gericht nicht erklären, wie die unfassbare Menge von 9025 Dateien auf seine Handys und auf seinen Rechner gelangte.
Die Datenträger zeigen den vielfachen Missbrauch von minderjährigen Mädchen. Der Computer, der 2023 von Beamten beschlagnahmt wurde, soll laut Rüdiger E. im Gästezimmer gestanden haben und für jedermann zugänglich gewesen sein.
Im Verlauf der Verhandlung gab er an, dass er sich einmal auf einer ominösen Webseite herumgetrieben habe und sich dadurch womöglich ein Virus heruntergeladen habe.
Urteil gegen 69-Jährigen gesprochen
Nach einer Absprache zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung gestand der Angeklagte schließlich doch den wissentlichen Besitz der Dateien - vermutlich auch, damit Bekannte als Zeugen nicht geladen werden.
Der nicht vorbestrafte Rüdiger E. wurde wegen des Besitzes von Kinderpornografie zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem muss er 1500 Euro an den Kinderschutzbund zahlen.
Richter Heiko Eisenreich (58) betonte während des Prozesses mehrfach, dass es keine Rolle spiele, wie die Daten auf Computer und Handy gekommen seien. "Der Tatbestand ist erfüllt", so der Vorsitzende.
Außerdem sagte der Jurist, dass er es bis jetzt noch nie mit einer solchen Menge an Kinderpornografie in einem Verfahren zu tun gehabt habe.
Titelfoto: Maik Börner