Politik-Posse in Sachsen: "DIE PARTEI"-Landeschef wegen angeblichen "Nazi-Aufkleber" angeklagt

Aue-Bad Schlema - Am morgigen Dienstag wird vorm Amtsgericht Aue-Bad Schlema verhandelt. Angeklagt ist Tom Rodig (34), Landeschef der Partei "Die Partei". Im Raum steht, dass die Partei einen verfassungsfeindlichen Aufkleber gezeigt haben soll. Doch der Fall könnte zur Justiz-Posse werden. Die Satire-Partei will die große Bühne nutzen, plant mit zahlreichen "Genossen" anzurücken und hofft auf einen Freispruch.

Am Amtsgericht Aue-Bad Schlema wird am Dienstag verhandelt. Angeklagt ist der Landeschef der Satirepartei "Die Partei".
Am Amtsgericht Aue-Bad Schlema wird am Dienstag verhandelt. Angeklagt ist der Landeschef der Satirepartei "Die Partei".  © Sven Gleisberg

Als Anfang April vergangenen Jahres im beschaulichen Lugau (Erzgebirgskreis) auf einer Parkbank Aufkleber der Satirepartei "Die Partei" mit einem Hakenkreuz aus "weißem Pulver" und dem Slogan "So geht sächsisch. Ein Volk zieht's durch." auftauchten, war die Aufregung groß.

Satire sagen die einen, die Staatsanwaltschaft Chemnitz sah das anders und wollte den Fall vor Gericht sehen.

Weil der mutmaßliche Parkbank-Kleber aber nicht zu ermitteln war, erhob man stattdessen Anklage gegen Tom Rodig (34), Sachsen-Chef der Spaßpartei.

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Vorwurf: Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Bei einer Verurteilung droht dem Leipziger wohl eine Geldstrafe.

Nun soll am Dienstag vorm Amtsgericht Aue-Bad Schlema verhandelt werden. Der Ausgang ist ungewiss.

Stein des Anstoßes: Ein Aufkleber. Sind die Spassvögel diesmal zu weit gegangen?
Stein des Anstoßes: Ein Aufkleber. Sind die Spassvögel diesmal zu weit gegangen?  © DIE PARTEI Sachsen

Im Gespräch mit TAG24 gibt sich Tom Rodig gelassen: Er will den Prozess für eine "Machtdemonstration" nutzen

Tom Rodig (34) will die Aufmerksamkeit nutzen. Er freut sich auf den Prozess und will im Anschluss an die Verhandlung mit seinen "Genossen" durch Aue ziehen, um zu demonstrieren.
Tom Rodig (34) will die Aufmerksamkeit nutzen. Er freut sich auf den Prozess und will im Anschluss an die Verhandlung mit seinen "Genossen" durch Aue ziehen, um zu demonstrieren.  © PR

Im Gespräch mit TAG24 gab sich Tom Rodig (34) betont gelassen: "Unsere Erfahrung ist, Die Partei gewinnt grundsätzlich immer. Ich sehe der Verhandlung also ganz entspannt entgegen." Er verweist auf ähnliche Fälle, die zugunsten der Kleinpartei ausgingen.

"Aus jedem Winkel Sachsens werden unsere Genossen anreisen. So ein Musterbeispiel sächsischer Justiz-Stümperei will sich niemand von uns entgehen lassen", erklärt der Landes-Chef.

Seine Partei will die Gelegenheit, die sich durch den Prozess öffnet, nutzen, die eigene Bekanntheit zu steigern. Rodig spricht von "einer großen Machtdemonstration im kleinen Aue" und kündigt an: "Tausend der zur Last gelegten Aufkleber haben wir nachgedruckt, diese bringen wir unters Volk."

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Nach der Verhandlung wollen Rodig und seine Parteifreunde durch Aue ziehen, um zu demonstrieren. Motto der angemeldeten Demo: "Ein Volk zieht's durch. So geht sächsisch."

Titelfoto: Montage: DIE PARTEI Sachsen, PR, Sven Gleisberg

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