Gemeiner geht's nicht! Hausfreund klaut Rentnerpaar das Sterbegeld aus dem Tresor
Pirna - Er putzte ihre Fenster, sie hatten ihm vertraut. Dann stahl Peter W. (53) 15.000 Euro aus dem Schlafzimmer der Eheleute K. - ihr Sterbegeld. Dafür wurde er nun vor dem Amtsgericht Pirna zu knapp zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
W. kannte die Familie gut: Gelegentlich unterstützte er sie im Haushalt, er wurde zu Grill- und Geburtstagsfeiern eingeladen.
Doch im Januar 2021 stahl er 15.000 Euro in bar aus ihrem Schlafzimmertresor, klaute laut Anklage der Staatsanwaltschaft danach weitere Male Geld aus der Wohnung.
Wie genau, ließ der Angeklagte bei Gericht über seinen Anwalt Thorsten Hahn verkünden: "Er hat beim Fensterputzen einen Tresor im Schlafzimmer gesehen und wusste, dass sich der Schlüssel im Nachttisch befand."
Auch das Versteck für den Wohnungsersatzschlüssel kannte Peter W., verschaffte sich damit heimlich Zutritt zu den Privaträumen des Ehepaares.
Bestohlene Eva K.: "Ich kann ihm nicht verzeihen"
Das Motiv für den Vertrauensbruch? Peters Familie soll über ihre Verhältnisse gelebt, trotz knapper Einkünfte etwa Urlaub gemacht haben - vermutlich von dem Geld, das die Rentner als Sterbegeld angespart hatten.
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Kein Wunder, dass die Bestohlene Eva K. (88) die Taten nicht vergibt. "Ich werde heute noch unruhig, wenn ich Geräusche an der Tür höre, habe 30 Kilogramm abgenommen. Ich kann ihm nicht verzeihen."
Titelfoto: Holm Helis