Per Computerspiel! Triebtäter versucht Jungen (10) zu Pornovideos zu überreden

Bautzen - Wie perfide! Triebtäter Michel Robby K. (37) machte sich über ein Computerspiel an einen Jungen (10) heran, wollte ihn zu Kinderporno-Videos überreden. Glücklicherweise kam es nicht dazu. Vor Gericht schrammte er haarscharf am Gefängnis vorbei.

Triebtäter Michel Robby K. (37) kam am gestrigen Donnerstag mit Bewährung davon.
Triebtäter Michel Robby K. (37) kam am gestrigen Donnerstag mit Bewährung davon.  © LausitzNews/Jens Kaczmarek

Das Spiel Fortnite ist zwar erst ab zwölf Jahren erlaubt, aber nicht nur bei Teenagern, sondern auch Kindern beliebt. Um gemeinsame Strategien abzusprechen, kann man sich Nachrichten schicken. Doch das kann auch ausgenutzt werden.

So tat es Michel Robby K. und erschlich sich dort die Handynummer eines Zehnjährigen.

Vom 25. auf den 26. Februar 2022 bombardierte er ihn dann regelrecht mit Nachrichten bei WhatsApp, wollte Fotos seiner Füße, die er "geil" fände und lecken wolle. Dann lenkte er das Gespräch auf Selbstbefriedigung, wollte, dass der Junge sich dabei filmt und ihm das schickt.

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"Ich kannte mich da schlecht aus, er hat mir das gezeigt", so Michel Robby K. zu der Kontaktanbahnung. "Warum ich das dann gemacht habe."

Ermittler fanden weitere Bilder von einem anderen Jungen

Über ein Computerspiel hatte der Angeklagte Kontakt zu Kindern angebahnt. (Symbolbild)
Über ein Computerspiel hatte der Angeklagte Kontakt zu Kindern angebahnt. (Symbolbild)  © 123RF/zhukovsky

Doch auch bei einer Hausdurchsuchung fanden die Ermittler vier Bilder eines anderen nackten Jungen bei ihm. Auf einem USB-Stick, der im Rechner steckte.

"Der wollte irgendwas wissen, was er sich seine Eltern nicht zu fragen getraut hat", behauptet der Angeklagte. Da der Bautzener die Bilder aber über sechs Jahre aufbewahrt hatte, ging das Gericht auch hier von einem sexuellen Hintergrund aus.

Nicht angeklagt waren zudem mehrere SD-Karten mit Bildern nackter Füße, da man diese keinen Kindern zuordnen konnte.

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Die Staatsanwältin forderte zwei Jahre und drei Monate Haft ohne Bewährung. Da Michel Robby K. bislang allerdings nicht aufgefallen war, kam er mit einem Jahr und sechs Monaten Haft auf Bewährung davon.

Titelfoto: LausitzNews/Jens Kaczmarek

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