Nuschelnder Macheten-Mann überfällt Edeka-Markt: Heftige Strafe!
Bautzen - Ein Räuber, der nuschelt, trifft auf eine Kassiererin, die schwer hört ... Hört sich an wie ein schlechter Witz, war aber bitterer Ernst.
Dieser Überfall im Frühjahr auf einen Edeka-Markt in Bautzen ging für den Ganoven nicht nur gründlich in die Hose. Er hat Raik D. (34) nunmehr auch eine heftige Strafe beschert.
Es ist der 23. März - noch 20 Minuten sind es bis zum Ladenschluss im Edeka am Kornmarkt. Manja E. (47) sitzt an der Kasse und freut sich auf ihren baldigen Feierabend, als plötzlich eine merkwürdige Gestalt den Laden betritt.
Über den Kopf hat der Mann einen schwarzen Stoffbeutel gezogen, in der einen Hand hält er eine Machete, in der anderen einen grünen Plastikbeutel.
Was der Unbekannte unter seinem Beutel nuschelt, versteht Manja E. nicht. Sie ist schwerhörig.
Auch als ihr der Fremde mit der stumpfen Seite der Machete auf den Arm haut, reagiert sie nicht auf dessen "Überfall"-Gestammel.
Das Urteil vom Landgericht Bautzen
So wird aus einer gefährlich ernsten Sache ungewollt eine Slapstick-Nummer.
In seiner Verzweiflung haut der Räuber mit der Machete noch auf den Tresen, dann einem Kunden gegen den Rücken. Der lässt sich das nicht gefallen und zieht beherzt den Beutel vom Ganovenkopf.
Weshalb der Räuber letztlich ohne Beute den Markt verlässt und auch noch seine Machete vergisst.
Unterm Beutel steckte Glücklos-Gangster Raik D., der schon sieben einschlägige Vorstrafen hat, weil bislang alle seine Coups schiefgingen.
Freitag kam vorm Landgericht in Bautzen eine weitere hinzu - dreieinhalb Jahre Gefängnis wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung.
Zuvor hatte der Ganove ein Geständnis abgelegt und die Tat mit seiner Crystal-Sucht begründet.
Titelfoto: Thomas Türpe, LausitzNews.de / Jens Kaczmarek