Nach Überfall auf Prokuristin in Leipzig: Ermittlungen gegen Lina E. eingestellt
Leipzig/Dresden - Nach dem Angriff auf eine Prokuristin einer Leipziger Immobilienfirma im Herbst 2019 hat die Dresdner Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Lina E. (26), die damit zunächst in Verbindung gebracht wurde, eingestellt.
Im Hinblick auf eine Tatbeteiligung der 26-Jährigen bestehe mittlerweile kein hinreichender Tatverdacht mehr, teilte die Behörde am Montagnachmittag mit.
Die Ermittlungen wurden bereits am Dienstag vergangener Woche eingestellt – eine Mitwirkung an dem Überfall "konnte nicht mit der für eine Anklageerhebung notwendigen Sicherheit nachgewiesen werden", hieß es.
Auch gegen einen weiteren namentlich bekannten Tatverdächtigen habe sich der Anfangsverdacht der Beteiligung nicht bestätigt – in seinem Fall werde ebenfalls nicht weiter ermittelt.
Im Verfahren gegen eine Mitarbeiterin der Universitätsklinik Magdeburg dauern die Ermittlungen hingegen weiter an. Sie steht im Verdacht, die Meldeadresse der Prokuristin der Leipziger Immobilienfirma unberechtigt abgefragt und weitergegeben zu haben.
Die damals 34-Jährige war Anfang November 2019 in ihrer Wohnung im Leipziger Stadtteil Wahren von Vermummten überfallen und durch Faustschläge ins Gesicht verletzt worden.
Lina E. und drei Männern wird seit Anfang September vor dem Oberlandesgericht Dresden der Prozess gemacht. Ihnen wird unter anderem schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen sowie Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung mit "militanter linksextremistischer Ideologie", die gewaltsame Übergriffe auf Personen aus der rechten Szene verübt haben soll.
Der Prozess gegen die Studentin wird am kommenden Mittwoch (10. November) fortgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze