Multi-Gastronom bezwingt Amt im Glühwein-Streit: Es ging um 6000 Euro Strafe
Pirna - Der Glühwein-Streit ist beigelegt. Sven-Erik Hitzer (60), umtriebiger Gastronom aus Schmilka und Königstein, wehrte sich am Amtsgericht Pirna erfolgreich gegen ein saftiges Corona-Bußgeld (6000 Euro) aus dem Landratsamt.
Im Dezember 2021 bot Hitzer am Schloss Thürmsdorf am Malerweg Speis und Trank "to go" an. Doch laut Amt ohne Einhaltung der Corona-Regeln.
Es habe weder ein Hygienekonzept noch 2G-Kontrollen gegeben. Überdies wurde Hitzer angelastet, seine Mitarbeiter hätten Glühwein ohne Deckel ausgereicht.
"Es ging nie um die Deckel", so ein Amtsmitarbeiter im Gericht. "Sondern darum, dass die Leute damit einfach stehen blieben. Sie gingen damit nicht weiter." Diese Leute seien vom Amt verwarnt und weggeschickt worden.
Hitzer, Chef von 200 Mitarbeitern, der seinerzeit ununterbrochen Konzepte für seine Einrichtungen schrieb, sagte: "Natürlich gab es ein Konzept. Darüber waren auch alle informiert."
Es lag bei der ersten Kontrolle aber nicht im Imbiss, sondern in der Hauptstelle. Ein Versehen, das sofort behoben wurde.
Der Richter hörte sich an zwei Prozesstagen alle Seiten ausführlich an und hielt dann eine Ahndung für nicht mehr geboten (Paragraf 47 Ordnungswidrigkeiten-Gesetz). Das Verfahren wurde eingestellt.
Titelfoto: Montage: Daniel Förster, Peter Schulze