Kinder misshandelt? Gericht spricht Kita-Erzieherin frei

Zwickau - Das Landgericht Zwickau hat eine Kita-Erzieherin (51) vom Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern freigesprochen - und damit ein Urteil des Amtsgerichts Zwickau aufgehoben.

Das Landgericht Zwickau sprach Erzieherin Inga K. (51) am Donnerstag von allen Vorwürfen frei.
Das Landgericht Zwickau sprach Erzieherin Inga K. (51) am Donnerstag von allen Vorwürfen frei.  © Uwe Meinhold

"Die Große Jugendkammer hat die zur Last gelegten Taten als nicht erwiesen erachtet", so ein Gerichtssprecher anschließend.

"Zu den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs konnten die als Zeugen vernommenen Kinder sich entweder nicht an die behaupteten Taten erinnern oder haben die behaupteten Taten nicht bestätigen können."

Ihre Mütter hätten nur vom Hörensagen der eigenen Kinder Angaben zur Sache machen können. "Diese Angaben waren jedoch nicht belastbar und inhaltlich sehr vage", so der Sprecher weiter.

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Mehr noch: Auch zu Vorwürfen der Körperverletzung durch kaltes Abduschen der Kinder ohne Anlass beziehungsweise zur Bestrafung habe das Gericht nichts Belastendes gefunden.

Schließlich handele es sich bei der Kita um die "besondere Form" einer "Kneipp-Einrichtung". Diese habe eine "regelmäßige körperliche Ertüchtigung" der Kinder durch kalte Duschen zum Gegenstand.

Alle Eltern wussten vorab Bescheid, so das Gericht.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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