"Mir hat mein Zeug immer am besten geschmeckt": Crystal-Produzent packt aus

Görlitz - Auf Dachböden lagert meist allerlei Krempel. Aber Malgorzata H. (66) und ihr Gatte Jan (53) aus Seifhennersdorf hatten dort eine Drogenküche!

Drogen-Koch Jan H. (53) gestand seine Taten vor dem Richter.
Drogen-Koch Jan H. (53) gestand seine Taten vor dem Richter.  © LausitzNews.de/Jens Kaczmarek

Er kochte Crystal, sie verkaufte den Stoff, so die Anklage. Nun läuft der Prozess gegen das Ehepaar am Landgericht Görlitz.

Während Malgorzata auf der Anklagebank schwieg, aber weinte, redete Jan frei heraus: "Es war mein Geschäft. Sie wusste nichts davon", sagt der Elektriker, der für sein "Hobby" extra bei einem Drogenkoch in Tschechien lernte.

Im Herbst 2020 kochte Jan dann auf dem Dachboden 200 Gramm Crystal, behielt 50 Gramm zum Eigenverbrauch. "Mir hat mein Zeug immer am besten geschmeckt. Die Qualität war immer gut. Auch die Kunden waren zufrieden", sagte der "Koch" stolz, der zugab, Stoff abgegeben zu haben.

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"Kostenlos?", fragte der Richter. Entrüstete Antwort: "Natürlich nicht, ich bin doch nicht Jesus!" Bei der Razzia fand die Polizei im Haus auch eine schussbereite Waffe.

"Von der Waffe wusste meine Frau auch nichts. Frauen verstehen ja nichts von Waffen", tönte der Angeklagte, der offenbar ohnehin nur auf dem Papier mit Malgorzata verheiratet war.

Angeklagter fängt vor Gericht an zu jammern

In einer tschechischen Crystalküche, wie hier in Teplice, will der Angeklagte sein "Handwerk" gelernt haben.
In einer tschechischen Crystalküche, wie hier in Teplice, will der Angeklagte sein "Handwerk" gelernt haben.  © Zoll
Malgorzata H. (66) soll laut Anklage ihrem Gatten beim Drogenhandel geholfen haben.
Malgorzata H. (66) soll laut Anklage ihrem Gatten beim Drogenhandel geholfen haben.  © LausitzNews.de/Jens Kaczmarek

Er habe zwar in ihrem Haus mit gewohnt, aber jeder in einer anderen Etage. Und lange war er bei seiner Geliebten. Bis er einen Schlaganfall erlitt. "Bis 50 war ich ein richtiger Kerl, jetzt ist alles vorbei", jammerte er.

Und Jan moserte, dass die Ausgangsstoffe für die Drogen (legal organisierbare Medikamente) teuer sind, ihm kaum Gewinn blieb.

"Hätte jemand das Zeug bestellt, hätte ich einen Vorschuss gefordert", erklärte Jan.

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Laut Jan sei auch nicht erwiesen, dass beide gemeinsame Sache machten. "Es hat ja niemand neben uns gesessen", so seine Logik. Falsch: Die Polizei hörte nach einem Tipp am Telefon mit.

Demnach organisierte Malgorzata die Drogen-Übergaben in Polen und in Tschechien. Ab November 2020 blieb dann die Küche kalt - Jan und Malgorzata kamen in Haft. Urteil folgt.

Titelfoto: Montage: LausitzNews.de/Jens Kaczmarek, Zoll

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