Lust-Rentner begrapscht mehrere Frauen im Bus: Vor Gericht gesteht der Erzgebirger alles
Aue-Bad Schlema - Weil er in Bus und Bahn eine Vielzahl von Frauen begrapscht hatte, musste sich der 73-jährige Bernd L. am heutigen Donnerstag vorm Amtsgericht Aue-Bad Schlema (Erzgebirge) unter anderem wegen sexueller Belästigung verantworten. Das Urteil fiel milde aus.
Die acht Taten beziehen sich auf die Jahre 2020 und 2022. So soll sich der Erzgebirger im Sommer 2020 während einer Busfahrt zwischen Stützengrün und Aue hinter sein Opfer gestellt haben und mit der Hand an dessen "linke Gesäßhälfte gefasst haben", so die Staatsanwaltschaft.
Sechs weitere solcher Taten ereigneten sich ebenfalls 2020. Dabei fielen obszöne, unmissverständliche Aufforderungen vonseiten des Rentners.
Eine weitere Tat ereignete sich am frühen Abend des 30. Juni 2022. In der Regionalbahn nach Schwarzenberg setzte sich L. einer Frau gegenüber und schob sein Bein zwischen die Schenkel der Frau. Als sich die Geschädigte umsetzte, wandte er sich einer anderen Frau zu und versuchte, mit der Hand unter ihren Rock zu gelangen. Als ihn ein Mann aufforderte, damit aufzuhören, beleidigte L. diesen mit den Worten "Arschloch" und "Hurensohn".
Vor Gericht gestand L. die Taten vollumfänglich, wollte sich jedoch nicht zu den Gründen äußern. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung beantragten eine Geldstrafe von insgesamt 90 Tagessätzen zu je 40 Euro. Dem schloss sich auch das Gericht in seinem Urteilsspruch an.
L. kam zugute, dass er in seinen 73 Jahren lediglich zweimal in Erscheinung getreten war: wegen Trunkenheit am Steuer und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Des Weiteren ersparte sein Geständnis die Aussage der Opfer vor Gericht.
Richter Kramer erklärte: "Trotz dieses Geschehens ist zum Glück nicht viel mehr passiert." Möglicherweise bestehe bei L. eine "krankhafte Störung". Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
Titelfoto: Ralph Kunz