Landgericht verhandelt Wahnsinnstat: Killer soll Mann während Autofahrt erstochen haben

Reichenbach/Zwickau - Erst kracht ein Auto in die Göltzsch, dann stirbt der Fahrer (†36) infolge mehrerer Messerstiche. Der rätselhafte Fall zu Jahresbeginn in Reichenbach im Vogtland wird seit dem heutigen Donnerstag am Landgericht Zwickau verhandelt.

Buvaisar I. (26, l.) muss sich wegen Totschlags verantworten.
Buvaisar I. (26, l.) muss sich wegen Totschlags verantworten.  © Sven Gleisberg

Buvaisar I. (26) steht wegen Totschlags vor dem Zwickauer Landgericht. Als Mitfahrer soll der Tschetschene während der Fahrt im Januar urplötzlich sechsmal zugestochen haben. Dabei wurde sein Landsmann so schwer verletzt, dass er wenig später starb.

Eine Wahnsinnstat - so sehen es auch Gutachter: Den Ermittlungen nach ist der Angeklagte an Schizophrenie erkrankt, sodass er bei der Tat schuldunfähig war.

Die Staatsanwaltschaft hat deswegen die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik beantragt, worüber das Gericht in dem Sicherungsverfahren entscheiden muss. Den Angaben zufolge gilt Buvaisar I. weiterhin als gefährlich.

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Opfer und Täter hätten sich zuvor nicht gekannt, sagte Oberstaatsanwalt Jörg Rzehak (63) am ersten Verhandlungstag. Allerdings habe der 36-Jährige seinem Landsmann, dessen Frau und zwei Kindern im Januar einen Fahrdienst erwiesen. Auch sein eigener Sohn sei im Auto gewesen.

Buvaisar habe dann wahrscheinlich unter einer Wahnvorstellung unvermittelt mit einem beidseitig geschliffenem Messer zugestochen - in Hals, Brustkorb, Stirn und Oberarm.

Dieses Auto landete samt Insassen im Januar in der Göltzsch.
Dieses Auto landete samt Insassen im Januar in der Göltzsch.  © NEWS5/Fricke

Daraufhin verlor der Fahrer die Kontrolle über das Auto, das einen Hang hinabfuhr und in der Göltzsch landete. Derzeit sind sieben weitere Verhandlungstage bis Anfang November geplant.

Titelfoto: NEWS5/Fricke, Sven Gleisberg

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