Tödliches Unfall-Drama: Rentner läuft bei Rot über die Ampel und wird erfasst - Lkw-Fahrer vor Gericht
Plauen - Lkw-Fahrer Mario G. (50) baute einen Unfall, den man wohl niemandem wünscht: Er erfasste im September 2023 einen Mann (87) mit seinem Fahrzeug. Der Rentner starb. Am Plauener Amtsgericht (Vogtland) gab es am gestrigen Dienstag die Verhandlung wegen fahrlässiger Tötung. Der Prozess dauerte nur kurz.
Der Angeklagte hielt am Morgen des 8. September 2023 in Plauen mit Fahrzeug samt Sattelanhänger vor einer roten Ampel auf der Syrastraße. Als die Ampel auf Grün stellte, bog Mario G. auf die Hofer Straße ab, bemerkte dabei jedoch nicht, dass ein Rentner die für ihn rote Ampel ignorierte und loslief.
Der Mann kam unter die Räder und wurde - vom Angeklagten unbemerkt - 600 Meter mitgeschleift.
Nachdem der Laster bei der nächsten Ampel zum Stehen gekommen war, kam für den Senior jede Hilfe zu spät - er erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen. Bereits im Vorfeld hatten sowohl Gericht als auch Verteidigung eine Einstellung des Verfahrens angestrebt.
Hierfür gab es einige Gründe: Der Angeklagte gab den Unfall vollumfänglich zu, bedauerte das Unglück. Außerdem ist Mario G. nicht vorbestraft. Zudem soll der alleinerziehende Vater die Rückspiegel beim Abbiegen nicht vollumfänglich kontrolliert haben können, wegen eines toten Winkels.
Verfahren wird eingestellt
Den wohl gewichtigsten Grund erläuterte Richter Michael Rüsing (64): "Ein erhebliches Verschulden liegt beim Getöteten."
Dies spiegelte sich im Verhalten des Opfers: Während der Verhandlung kam heraus, dass der Fußgänger über die Kreuzung lief, als die Ampel bereits 30 Sekunden auf Rot geschaltet war.
Letztlich stimmten alle Seiten der Verfahrenseinstellung zu. Als Auflage muss Mario G. 1500 Euro an das Technische Hilfswerk Plauen zahlen.
Titelfoto: Ellen Liebner