Kurierfahrer soll über 200 Mal mit seiner Tochter geschlafen haben

Görlitz - Die Vorwürfe wiegen schwer. Ralf B. (55) soll jahrelang Sex mit seiner Tochter Katja (*Name geändert, heute 21) gehabt haben. Nun sitzt der Witwer im Landgericht Görlitz auf der Anklagebank und bezichtigt seine Tochter der Lüge.

Ralf B. (55) bestreitet die Vorwürfe der Anklage vehement.
Ralf B. (55) bestreitet die Vorwürfe der Anklage vehement.  © Montage: LausitzNews.de/Jens Kaczmarek

Die Anklage listet mehr als 250 Fälle des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und des Beischlafs unter Verwandten auf.

Seit Katja 13 Jahre war, soll sich der Kurierfahrer aus der Lausitz immer wieder an ihr vergriffen haben.

Ralf B. bestritt zum Prozessauftakt vehement: "Es ist nicht wahr. Ich hatte kein sexuelles Verhältnis zu meiner Tochter."

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Im Gegenteil: "Bis zum Tag der Anzeige gab es nie Unstimmigkeiten in der Familie", so der Familienvater, der allerdings nur schwerlich das Alter aller seiner Kinder nennen konnte.

Seine Tochter sei immer "frech" gewesen, habe sich mit ins Bett gelegt. Der Richter konterte: "Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der mit seiner 15-jährigen Tochter in einem Bett schläft."

Auch ihr Bruder wurde von einem Familienmitglied sexuell missbraucht

Roko (33) hält seine Schwester Katja* (21, *Name geändert) schützend im Arm. Er begleitete sie zur Aussage gegen den Vater.
Roko (33) hält seine Schwester Katja* (21, *Name geändert) schützend im Arm. Er begleitete sie zur Aussage gegen den Vater.  © LausitzNews.de/Jens Kaczmarek

Doch Ralf B. blieb dabei: Demnach habe Katja ihn nur angezeigt, um zu Hause rauszukommen ...

Also musste die Kammer Katja, die inzwischen in Berlin wohnt, hören. Die Vernehmung fand in nicht öffentlicher Sitzung statt. Begleitet wurde sie dabei von ihrem Bruder Roko (33):

"Ich lasse sie da nicht alleine", sagte der Jung-Designer, der einst von einem anderen Familienmitglied (bekam mehr als zwei Jahre Haft) missbraucht wurde.

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Er verließ deshalb die Familie, änderte sogar seinen Namen und engagiert sich unter anderem gegen Missbrauch und Mobbing: "Es kann jeden treffen. Jede Familie. So was darf nicht totgeschwiegen werden. Ich hoffe sehr, meiner Schwester widerfährt Gerechtigkeit."

Urteil folgt.

Titelfoto: Montage: LausitzNews.de/Jens Kaczmarek

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