Kumpel geschlagen, getreten und ins Wasser geworfen: Tödliches Ende einer Zechrunde am Brauereiteich

Görlitz - Wie schnell die Stimmung umschlagen kann! Am Nachmittag des 19. April 2021 trafen sich vier Männer zum Trinken am Brauereiteich in Pulsnitz. Doch dort schlugen und traten Mario W. (38), Ronny B. (45) und Silvio S. (35) auf Holger E. ein, warfen ihn anschließend in das Gewässer. Tage später verstarb er an den Folgen der Attacke, nun muss sich das Trio vor dem Görlitzer Landgericht verantworten.

Auch Ronny B. (45, l.) und Mario W. (38) müssen sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor Gericht verantworten.
Auch Ronny B. (45, l.) und Mario W. (38) müssen sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor Gericht verantworten.  © Jens Kaczmarek/Lausitznews

Nur 90 Zentimeter ist der Pulsnitzer Brauereiteich tief, doch die reichten, um ein Leben zu beenden: "Er wollte sich vor der Schule wieder einen runterholen", begründete Mario W. die Attacke.

"Dafür hat er eine gekriegt." Laut Anklage hatte Mario W. erst allein versucht, nach den Schlägen den Saufkumpan in den Teich zu werfen.

Als das nicht funktionierte, sollen die anderen beiden geholfen haben. "Wir wollten eigentlich gar nicht, dass er verstirbt", so der Großröhrsdorfer.

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"Ich bin der gewesen, der ihm auf den Kopf getreten hat", gesteht auch Silvio S. Er beschimpfte mich vorher als Hurensohn. Da habe ich direkt Rot gesehen." Ronny B. schwieg am Montag. "Ich hab drei Minuten gewartet, dann hab ich mich ausgezogen und bin ins Wasser gesprungen", so Mario W. "Ich habe ihn rausgezogen."

Silvio S. (35) gestand die Tritte gegen den Kopf des Schwerbehinderten.
Silvio S. (35) gestand die Tritte gegen den Kopf des Schwerbehinderten.  © Jens Kaczmarek/Lausitznews
In diesem flachen Teich wurde Holger E. so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus starb.
In diesem flachen Teich wurde Holger E. so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus starb.  © Jens Kaczmarek/Lausitznews

Zwar schaffte es der Rettungsdienst, das Opfer wiederzubeleben, im Krankenhaus musste ihm ein halber Liter Wasser abgesaugt werden. Auch er hatte bereits 2,37 Promille im Blut, konnte sich darüberhinaus aufgrund einer Behinderung nicht gegen das Trio wehren.

Elf Tage später verstarb Holger E. schließlich an Organversagen. Urteil folgt.

Titelfoto: Jens Kaczmarek/Lausitznews

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