Kleine Jungs missbraucht! Ex-"Kirchenflieger" muss ins Gefängnis

Freiberg/Chemnitz - Strafe für pädophile Taten: David E. (37) aus Augustusburg, einst weltweit als "Kirchenflieger" bekannt, bekam am Amtsgericht Freiberg (Landkreis Mittelsachsen) wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes eine Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten.

Der Skoda von David E. (heute 37) landete 2009 im Dach der Stadtkirche von Limbach-Oberfrohna.
Der Skoda von David E. (heute 37) landete 2009 im Dach der Stadtkirche von Limbach-Oberfrohna.  © Michael Pape/dpa

2017 hatte das gleiche Gericht E. wegen Kindesmissbrauchs zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Brisant: In der Zwischenzeit arbeitete er trotz Urteils als Erzieher.

David E. war der Mann, der 2009 mit seinem Auto in Limbach-Oberfrohna (Landkreis Zwickau) abgehoben hatte, 35 Meter weit geflogen und ins Dach der Stadtkirche gekracht war. Der Fahrer überlebte den unglaublichen Unfall damals schwer verletzt. Die Pfarrer sprachen von einem "Wunder Gottes".

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Der Automechaniker sattelte um auf Kinder. Beruflich und wohl auch sexuell. Nach dem ersten Urteil 2017 bekam er ein Beschäftigungsverbot mit Kindern. Monate später arbeitete er dennoch in einer Erdmannsdorfer Kita.

Offenbar war seine Strafe noch nicht im Führungszeugnis eingetragen. 2021 durfte David E. in einer Chemnitzer Kita arbeiten. Auch hier sagte die Stadt, dass E.s Führungszeugnis "keine Eintragungen enthielt".

Offenbar war das erste Urteil bereits gelöscht. Als die Stadt von der Vorstrafe erfahren habe, habe sie das Arbeitsverhältnis "fristlos gekündigt".

David E. muss wegen Kindesmissbrauchs drei Jahre und drei Monate im Gefängnis absitzen.
David E. muss wegen Kindesmissbrauchs drei Jahre und drei Monate im Gefängnis absitzen.  © RTL

Neuer Fall von Kindesmissbrauch 2021

In diese Zeit fiel auch ein neuer Kindesmissbrauch. Opfer war der damals neunjährige Sohn von Kai Fröhner (43), letzter Enduro-Werksfahrer von MZ und EM-Dritter 2011.

"Mein Sohn zeltete im Sommer 2021 beim Stiefsohn von E. in Augustusburg. Nachts lockte E. meinen Sohn unter dem Vorwand eines Nintendo-Spiels ins Haus und verging sich an ihm." Im Herbst habe es einen zweiten Missbrauch gegeben - im Beisein von E.s Stiefsohn.

2022 vertraute sich der Junge seiner Mutter an. Kai Fröhner: "Das zog mir den Boden unter den Füßen weg. Dass der Mann so kurz nach seinem ersten Urteil wieder in einer Kita arbeiten durfte, ist Wahnsinn!"

Titelfoto: Michael Pape/dpa, RTL

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